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ifo Institut: Trumps Austritt „Weckruf für andere Nationen“

Foto: Prof. Dr. Karen Pittel
ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen 



02.06.2017

Das ifo Institut hat den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen als „äußerst bedauerlich“ bewertet. „Er kann aber als Weckruf an die Weltgemeinschaft angesehen werden“, sagte Prof. Dr. Karen Pittel (Foto), Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen. “Die führenden globalen CO2-Emittenten sollten dies zum Anlass nehmen, ihre Klimaschutzpolitik zu koordinieren und ihre Zusammenarbeit zu institutionalisieren. Dies sollte allerdings nicht bedeuten, die USA dadurch aus ihrer globalen Verantwortung zu entlassen, indem andere Staaten ihre Reduktionsverpflichtungen übernehmen. Auch ohne die USA würde eine Kooperation der größten Emittenten ungefähr 50 Prozent der globalen Emissionen erfassen.“

Da die Einhaltung des Pariser Abkommens nicht eingeklagt werden kann, ist sie auf die Bereitschaft der Vertragspartner angewiesen, die Emissionsminderungen individuell umzusetzen. Entscheidend wird daher sein, welche Folgen der US-Austritt auf die Umsetzung des Abkommens auf den nationalen Ebenen hat. Hier könnte eine internationale Kooperation, zunächst der größten Emittenten, wichtige Signale setzen“, sagte Pittel.

Ein grenzüberschreitender Reduktionsmechanismus würde nicht nur die Kosten des Klimaschutzes reduzieren, sondern auch die Hürden für einen Ausstieg aus den individuellen Klimazielen stark erhöhen. Die Ergänzung eines solchen Mechanismus durch die Erfassung von Importen, z.B. im Rahmen eines Grenzsteuerausgleichs, könnte zudem Anreize für andere Staaten setzen, einer solchen Kooperation beizutreten.