Zum heute vorgestellten Entwurf eines neuen Landeskonzepts für
Digitale Bildung und den geplanten Glasfaseranschlüssen für alle Schulen
in Sachsen-Anhalt erklärt Hendrik Lange (Foto), netzpolitischer Sprecher der
Fraktion DIE LINKE:
Das Ausstattungsprogramm zur digitalen Infrastruktur der Schulen muss
zügig umgesetzt werden. Konkrete Absprachen zwischen Land und den für
Schulausstattung zuständigen Kommunen sowie den dienstleistenden
Unternehmen gehören nicht auf die lange Bank. Fortgeschrittene Schulen
haben schon seit einiger Zeit tragfähige Konzepte erarbeitet, die nicht
länger auf Eis liegen dürfen. Zudem müssen sich die Maßnahmen in die
derzeitigen Schulbauprogramme um Stark III eingliedern lassen.
Zu klären ist auch, wer die Betreuung der neuen digitalen Infrastruktur
übernimmt. Hierzu braucht es Lösungen jenseits der Beauftragung von
InformatiklehrerInnen.
Breitbandanschlüsse und Computertechnik bringen allein noch keine
bessere Lernatmosphäre und keine besseren Lernerfolge. Sie sind
wichtige Voraussetzungen. Um sie zum Tragen zu bringen, braucht es von
Firmeninteressen unabhängige Qualifizierungsangebote auch schon in der
Lehrerausbildung, die auf den pädagogischen Prozess gerichtet sind. Die
Fraktion DIE LINKE erwartet hier mehr Engagement der Landesregierung als
bisher. Und dieses Engagement muss besser bei den Schulen und den
Lehrerinnen und Lehrern ankommen.
Es muss klar werden, Medienkompetenz und die Fähigkeit zum
selbstbestimmten und verantwortungsvollen Umgang mit einer zunehmend
digitalen Welt sind heute zu Schlüsselkompetenzen für die Zukunft
geworden, sie sind nicht allein Lernmethoden oder Lernwege neben vielen.
Die Fraktion DIE LINKE fordert neben den Ausstattungsfragen der Schulen
und den Anschlussmaßnahmen sicher zu stellen, dass alle Kinder und
Jugendlichen chancengleich Zugang zu den modernen Informations- und
Kommunikationsmedien haben. Es darf nicht dem Zufall überlassen
bleiben, auf welchem Wege und von wem eine Schülerin oder ein Schüler
seinen Laptop bekommt oder eben auch nicht. Das ist für uns eine
grundsätzliche Frage von Bildungsgerechtigkeit.“
Magdeburg, 22. August 2017