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Zweite Wolfskonferenz in Degenershausen: Pro Regulierung Wolf

Die CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt hatte gestern zu ihrer Veranstaltung Blickwinkel Wolf "Märchen oder Wahrheit - Ist der Wolf eine schützenswerte Art?" in die Parkscheune Degenershausen eingeladen. Mit Prof. Dr. Michael Stubbe haben wir einen der renommiertesten Wolfsexperten erneut für ein Impulsreferat und die sich anschließende Diskussionsrunde gewinnen können. Darüber hinaus war das Podium hochrangig mit Franz Prinz zu Salm-Salm für den Waldbesitzerverband, Dr. Hans-Heinrich Jordan für den Landesjagdverband und Olaf Feuerborn für den Bauernverband besetzt. 

Besonders haben wir uns gefreut, dass sich die Harzer Bundestagsabgeordnete, Heike Brehmer, Zeit nahm an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Die Veranstaltung wurde durch den Abgeordneten der CDU-Landtagsfraktion Detlef Gürth eröffnet und moderiert. Die Anwesenden bedauerten sehr das Fehlen der selbstverständlich eingeladenen Naturschutzverbände.

In den wissenschaftlichen Ausführungen zu der aktuellen Wolfspopulation  gab der Experte Prof. Dr. Stubbe ein eindeutiges Statement: "Der Wolf hat seinen Platz in unserer Gesellschaft verdient, aber in einer vernünftigen Größenordnung." 

Der Vorsitzende des Waldbesitzerverbandes Franz Prinz zu Salm-Salm stellte drei konkrete Forderungen: "Erstens muss der Wolf sofort in das Jagdrecht aufgenommen werden. Zweitens muss sich die Landesregierung für eine Veränderung des Schutzstatus des Wolfes auf Bundesebene einsetzen und drittens muss ein gesetzlicher Schadenersatzanspruch geschaffen werden." 

Auch Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes, betont: "Die Schäden durch den Wolf bedeuten herbe Verluste für die Landwirte. Zudem werden sie kaum entschädigt und Präventionsmaßnahmen sind bei dem enormen Populationszuwachs kaum anzupassen." 

Dr. Hans-Heinrich Jordan ergänzt: "Überall wo das Jagdrecht ausgeübt werden darf, geht es der Natur besser." Die weiteren Podiumsteilnehmer belegten mit ihren Wortbeiträgen den dringenden Handlungsbedarf. 

In der sich anschließenden Fragerunde trugen interessierte Gäste u. a. aus der regionalen Jägerschaft, Landwirtschaft und Kommunalpolitik Beispiele vor, an denen anschaulich dokumentiert wurde, dass im Umgang mit dem Wolf ein Umdenken der politisch Verantwortlichen erfolgen muss.

Detlef Gürth fasst zusammen: "Wir müssen die Sorgen und Nöte der Sachsen-Anhalter ernst nehmen und angemessene Maßnahmen treffen. In unserem Land brauchen wir ein Wolfsmanagement, das die Wiederansiedlung steuert und vor einem Kontrollverlust schützt."

Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer erklärt: "Die CDU kümmert sich darum, eine Obergrenze zu setzten. Der Wolf soll sich in Sachsen-Anhalt nicht weiter vermehren. Wir wollen ihn nicht bekämpfen, aber wir müssen ein wachsames Auge behalten."

Für die Koexistenz von Wolf und Mensch im dicht besiedelten Deutschland bedarf es dringend eines besseren Wolfsmanagements, um nicht die Akzeptanz in der Gesellschaft und die Kontrolle zu verlieren. Schutz von Mensch und Haustier sowie Präventions- und Haftungsfragen müssen neu justiert werden. Artenschutz und Tierwohl sind gegenwärtig ebenso unzureichend, wie die Existenzsicherung von Nutztier- und Weidetierhaltern. Ohne Steuerung der Populationsentwicklung und neue Ansätze im Umgang mit dem Wolf in Deutschland wird dies nicht gehen. Sachsen-Anhalt kann von den 11 EU-Ländern lernen, welche bereits mehr Erfahrungen haben und eine Regulierung der Wolfsbestände erfolgreich praktizieren. Hierzu sollte die Landesregierung auf Bundesebene und gegenüber der EU tätig werden.