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FKS Kontrolleure

Arbeitgeber in Magdeburg müssen häufiger mit Besuch vom Zoll rechnen

Halbjahresbilanz: Magdeburger Zoll kontrollierte 49 Prozent mehr Betriebe

Risiko für Dumpinglohn-Firmen steigt: In Magdeburg ist die Gefahr für Unternehmen,
bei unsauberen Praktiken vom Zoll erwischt zu werden, erstmals seit Jahren gestiegen.
Das zuständige Hauptzollamt Magdeburg kontrollierte im ersten Halbjahr insgesamt 830
Betriebe – 49 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein im Baugewerbe prüften die
Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) 255 Arbeitgeber. Im Fokus dabei
insbesondere: illegale Beschäftigung, Lohn-Prellerei und Betrug bei der
Sozialversicherung. Das hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitgeteilt. Die
Gewerkschaft beruft sich hierbei auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Beate
Müller-Gemmeke (Grüne) an das Bundesfinanzministerium.

Die IG BAU Altmark-Börde-Harz begrüßt die Zunahme der Prüfungen. „Es ist offenbar
endlich die Botschaft angekommen, dass sich Schwarzarbeit nur durch mehr staatliche
Kontrolle eindämmen lässt“, sagt Bezirkschefin Elke Bobles. So stieg auch die Zahl der
Kontrolleure: Beschäftigte die FKS im vergangenen Jahr bundesweit noch 6.865
Beamte, waren es im Juni bereits 7.211, wie aus der Zoll-Auswertung des
Finanzministeriums hervorgeht.

Grund zur Entwarnung sieht Bobles jedoch nicht. Nötig seien bundesweit mindestens
10.000 Kontrolleure bei der FKS. „Solange eine Zoll-Visite die Ausnahme und nicht die
Regel ist, haben Wirtschaftskriminelle ein zu leichtes Spiel“, so die Gewerkschafterin.
Dies zeige sich gerade auch in der Baubranche. Hier würde oftmals nicht einmal der
vorgeschriebene Mindestlohn gezahlt. So verhängte das Hauptzollamt Magdeburg
allein für Verstöße gegen den Bau-Mindestlohn im ersten Halbjahr Bußgelder in Höhe
von 163.600 Euro.

Bild:  Die Zahl der Zoll-Kontrollen hat im ersten Halbjahr zugenommen. Das berichtet die IG BAU