Magdeburg/Ärztekammer. Die Zukunft der ärztlichen Versorgung in
Sachsen-Anhalt war zentrales Thema der heutigen Sitzung der
Kammerversammlung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. Im Beisein des
Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung, Prof. Dr.
Armin Willingmann, wurde deutlich, wie viele Faktoren auf die heutige
und zukünftige ärztliche Versorgung Einfluss nehmen. „Die ärztliche
Versorgung unserer Bevölkerung muss zukunftssicher gestaltet werden.
Neben einer Reform des Medizinstudiums, die jedoch keine zeitnahe
Auswirkung auf die Versorgungssituation haben wird, muss ein Ende der
Ökonomisierung, Budgetierung und Bürokratisierung im Gesundheitswesen
Mittelpunkt der zukünftigen Aufgaben sein“, fasst Dr. Simone
Heinemann-Meerz, Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, die
Besprechung der Kammerversammlung zusammen.
In einer Resolution hat die Kammerversammlung der Ärztekammer
Sachsen-Anhalt ihre Ergebnisse der Debatte beschlossen. Dabei werden
alle Verantwortlichen aufgefordert, die ärztliche Versorgung in Stadt
und Land zukunftssicher zu realisieren. Sie begrüßt die im„Masterplan
Medizinstudium 2020“ vorgesehene Reform des Medizinstudiums als einen
wichtigen Schritt zu einem modernen Medizinstudium. Dabei soll die Lehre
an der Vermittlung arztbezogener Fähigkeiten ausgerichtet werden und die
Arzt-Patientenkommunikation, sowie die Inhalte der ambulanten Versorgung
einen größeren Stellenwert einnehmen.
Um auch in Zukunft eine wohnortnahe haus- und fachärztliche Versorgung
sicherzustellen, fordert die Ärzteschaft, die zeitnahe Einführung der im
Masterplan 2020 vorgeschlagenen Novellierungen ein. Die Universitäten
sollten dafür in die Lage versetzt werden, bei der Zulassung zum
Medizinstudium Kriterien zu berücksichtigen, die die ärztliche
Nachwuchsgewinnung für Sachsen-Anhalt nachhaltig verbessern. Hierzu
gehören zwei wesentliche Forderungen:
1.Die Anzahl der Studienplätze in der Humanmedizin muss angemessen
erhöht werden.
2.Es müssen Zulassungskriterien angewendet werden, die die ärztliche
Nachwuchsgewinnung für eine flächendeckende haus- und fachärztliche
Versorgung in Sachsen-Anhalt in den Fokus stellen.
In den Auswahlverfahren müssen neben den Schulnoten auch berufsrelevante
und soziale Kompetenzen des Studienbewerbers berücksichtigt werden. Im
Verlauf des Studiums muss den Studierenden frühzeitig ein intensiver
Kontakt zu Gesundheitseinrichtungen im eigenen Bundesland ermöglicht
werden.
Bild: Wirtschaftsminister Prof. Willingmann in der KV der Ärztekammer.