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Mehr bezahlbares
Wohneigentum
IVD-Präsident Jürgen Michael Schick fordert
Immobiliengipfel im Kanzleramt
„Wir brauchen in
Deutschland eine Eigentumsquotevon 50 Prozent
und fast 1,5 Millionen
neue Wohnungen“, dies sei nicht mit
einer „Politik der kleinen Schritte“ getan,
so Schick. (Info: Aktuelle Ergebnisse des
Deloitte Property Index haben
gezeigt, dass Deutschland mit 54,3 Prozent
den höchsten Mietanteil in Europa hat.)
Vermögensaufbau über die eigenen
vier Wände müsse auch für mittlere
Einkommen sowie Familien mit
Kindern realisierbar sein. Dass dies nicht
der Fall ist, führt der IVD-Präsident auf
die in seinen Augen misslungene
Reform des Mietrechts von 2015 zurück. „Einige
Politiker denken noch
immer, gegen Wohnungsknappheit könnte eine immer
schärfere Preisregulierung
helfen. Dabei entsteht dadurch keine
einzige neue Wohnung.Und nur darauf
kommt es an“, argumentierte Schick.
„Überregulierung würgt Investitionen ab“ Die einzig sinnvolle Lösung des Wohnungsengpasses sei, das Angebot zu vergrößern. Dieses Ziel sei aber durch eine verschärfte Mietpreisbremse, strengere Ökovorgaben - mit immer geringerem Nutzen für die Umwelt - nicht zu erreichen, so der IVD-Präsident. Die Überregulierung führe dazu, dass dringend benötigte Investitionen in den Bestand und Neubau von Mietwohnungen abgewürgt würden.„Nur die niedrigen Zinsen halten die Anleger noch am Wohnungsmarkt“, hatte Schick in einem Interview mit der „Welt“ erläutert. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die geplante Herabsetzung der Modernisierungsmieterhöhung von elf auf acht Prozent als Schritt in die falsche Richtung: „Damit werden der alters- gerechte Umbau und die energetische Sanierung der deutschen Wohnungsbestände stände quasi unmöglich“,kritisierte der Immobilienökonom.
Die Verlängerung des Betrachtungszeitraumes zur Ermittlung ortsüblicher Vergleichsmieten von vier auf acht Jahre bezeichnete Schick als „Mietspiegelmanipulationsgesetz“. Sollten diese Pläne umgesetzt werden, dann würden die Bestandsmieten in Deutschland effektiv eingefroren“, befürchtet der IVD-Präsident. Durch solche Maßnahmen würden Investoren aus dem Markt vertrieben, die wir aber dringend bräuchten. „Denn diejenigen, die heute überhaupt neue Wohngebäude errichten und damit die Wohnungsnot entschärfen, sind zu 85 Prozent private Unternehmen“, betonte der IVD-Chef.
Kleine und mittlere Einkommen fördern Schick fordert ein Umdenken in der Immobilienpolitik. Das Problem städtischen Wohnungsmangels ließe sich nicht durch immer neue Preisregulierungen lösen. Bezahlbares Wohneigentum zu fördern, sei - nicht zuletzt hinsichtlich der drohenden Rentenlücke - eine gesellschaftspolitische Aufgabe. „Wir wollen, dass kleinen und mittleren Einkommen ein Zuschuss beim Eigenkapital gewährt wird. Zudem sollte die Grunderwerbsteuer für Ersterwerber von Wohneigentum ausgesetzt werden“, zeigte Schick sich kampfbereit. Zustimmung erntete er bei den Inhabern und Chefs der rund 6.000 Mitgliedsfirmen, Mitarbeitern und Verwaltern, die zum Deutschen Immobilientag 2017 eingeladen waren.
Die geladenen Politiker hingegen ließen sich kurzfristig entschuldigen. Bundesbauministerin Barbara Hendrix (SPD) entsandte immerhin ihren Staatssekretär Gunther Adler, der neben dem Verweis auf die Erfolge der Bundesregierung bei der Wohnungsneubauförderung auch Selbstkritik äußerte: „In vielen Bereichen haben die zwischen den Parteien erzielten Kompromisse Potenzial ungenutzt gelassen“, bekannte Adler. „Die zahlreichen Standards und Normen dürfen den Wohnungsbau nicht ausbremsen.“ Vielmehr müsse man prüfen, ob das alles nötig sein, um qualifizierten Wohnraum garantieren zu können. Mittelfristig werde eine Musterbauordnung für alle Bundesländer angestrebt.
Quellen:
Immobilienverband IVD, welt.de,
www2.deloitte.com,
haufe.de, immonewsfeed.de
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