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SACHSEN-ANHALT HEUTE: Schwer erreichbaren Jugendlichen wieder eine Perspektive geben

Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, die über keinerlei schulische oder berufliche Qualifikationen verfügen, greift in Halle das Projekt „LösBar“ unter die Arme. 


Ziel ist es, besonders schwer erreichbare Jugendliche darin zu bestärken, Angebote von Schul- und Ausbildung, zum Arbeitsmarkt oder zur sozialen Grundsicherung wahrzunehmen. „Es handelt sich um ein Paradebeispiel der Jugendsozialarbeit, das zuerst Betroffene im sozialen Milieu aufsucht und notwendige Beziehungsarbeit leistet“, sagt Sozialministerin Petra Grimm-Benne (Foto). Sie übergab heute einen Fördermittelbescheid in Höhe von 1,2 Millionen Euro an den Internationalen Bund (IB) als Projektträger.


„Die Gründe, warum Betroffene in Schwierigkeiten geraten, sind ganz individuell“, sagt Grimm-Benne. Überforderung mit der Lebenssituation oder Misstrauen in staatliche Unterstützungsangebote entstehe, wenn beispielsweise ein fester Wohnsitz fehlt, eine Beziehung in die Brüche geht, Suchtmittel konsumiert werden oder Menschen sozial ausgegrenzt und isoliert seien. „Wir dürfen diese Jugendlichen nicht sich selbst überlassen, müssen Vertrauen gewinnen und ihre Persönlichkeit stärken“, so Grimm-Benne.


Die Fördersumme für das Projekt „LösBar“ stammt aus dem Landesprogramm „Regionales Übergangsmanagement (RÜMSA). Es wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes umgesetzt. Das Jobcenter Halle übernimmt die Kofinanzierung mit weiteren 300.000 Euro. Damit werden für drei Jahre unter anderem die Projektleitung und -assistenz, acht Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie eine Psychologin finanziert. Außerdem entstehen drei Anlaufstellen (Medizinerviertel, Südstadt, Heide-Nord) in Halle.


Hintergrund: 


Es gibt eine Vielzahl junger Menschen, die aus den Hilfesystemen ausgestiegen sind bzw. nie Leistungen erhielten, obwohl sie anspruchsberechtigt wären. Allein in Halle schätzen Streetworker die Zahl dieser Jugendlichen auf 230. Laut dem Deutschen Jugendinstitut leben derzeit rund 37.000 obdachlose und wohnungslose Jugendliche im Alter von 14 bis 27 Jahren in Deutschland.