header-placeholder


image header
image
news 2444888 960 720

RTL/n-tv-Trendbarometer nach dem SPD-Parteitag

Köln (ots) - FORSA AKTUELL: Die meisten Deutschen begrüßen Koalitionsverhandlungen mit der Union - SPD nur noch bei 17 Prozent - Martin Schulz gilt nach dem Parteitag als geschwächt - Bundesbürger erwarten, dass die SPD-Mitglieder "GroKo" zustimmen

59 Prozent der Deutschen für "GroKo-Verhandlungen": Die Mehrheit der Deutschen (59 Prozent) begrüßt die Entscheidung des SPD-Parteitages vom Sonntag, Koalitionsverhandlungen mit den Unionsparteien aufzunehmen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage vom heutigen Montag im Auftrag der Mediengruppe RTL. 37 Prozent der Befragten finden die Entscheidung nicht richtig, 4 Prozent sind unentschieden. Die meisten Befürworter hat die Entscheidung unter den Wählern der CDU (89%) und der CSU (87%). Zwei Drittel der SPD-Wähler (65%) begrüßen den Eintritt in die "GroKo"-Gespräche. Auch die Wähler der Grünen sind mehrheitlich (59%) dafür, die FDP-Wählerschaft ist gespalten (48% sind dafür, 45% dagegen), zwei Drittel der Linken-Wähler (65%) und 79 Prozent der AfD-Wähler halten die Entscheidung der SPD-Delegierten nicht für richtig.

Weiterer Absturz der SPD:

Der SPD-Parteitag am Sonntag, auf dem mit knapper Mehrheit beschlossen wurde, in Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU einzutreten, hat die Stimmung für die SPD verschlechtert. Käme es doch noch zu Neuwahlen, würde die SPD laut forsa-Umfrage von diesem Montag nur noch 17 Prozent erhalten und läge damit nur noch 4 Prozentpunkte vor der AfD und 5 Prozentpunkte vor den Grünen. Die Ergebnisse im Einzelnen: CDU/CSU 34 Prozent (Bundestagswahl 32,9), SPD 17 Prozent (20,5), FDP 8 Prozent (10,7), Grüne 12 Prozent (8,9), Linke 11 Prozent (9,2), AfD 13 Prozent (12,6). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2). forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Obwohl eine Mehrheit der Wahlberechtigten den Beschluss des SPD-Parteitages zur Bildung einer Großen Koalition für richtig hält, bringt das den Sozialdemokraten keinen Sympathiegewinn. Im Gegenteil: Durch das Hickhack der Partei mit Martin Schulz an der Spitze und nach dem Verlauf des Parteitags sowie dem knappen Ausgang der Entscheidung fällt die SPD weiter in der Wählergunst." 28 Prozent der Bundesbürger bekunden zudem, dass sie nach diesem Sonntag weniger Vertrauen zu den Sozialdemokraten haben als zuvor. Bei 61 Prozent hat sich die Einstellung nicht verändert, bei 8 Prozent ist das Vertrauen gewachsen. Den größten Vertrauensverlust hat die SPD bei den Wählern der Linken (38%), der FDP (41%) und der AfD (61%). SPD-Chef Martin Schulz ist nach dem Urteil der meisten Deutschen geschwächt aus diesem Parteitag hervorgegangen. 59 Prozent der Befragten sehen das so, 7 Prozent sehen ihn gestärkt, 30 Prozent bemerken keinen Unterschied. Auch 54 Prozent der SPD-Wähler sehen Schulz geschwächt.

SPD-Mitglieder für "GroKo"? Nach dem Urteil der Deutschen werden die Koalitionsverhandlungen schwierig und langdauernd. 60 Prozent der Befragten glauben nicht, dass CDU und CSU überhaupt zu Nachverhandlungen bereit sind. Sie sind der Meinung, die Unionsparteien würden der SPD nicht weiter entgegenkommen als bei den Sondierungsgesprächen. 61 Prozent rechnen nicht damit, dass die Verhandler "zügig" zu einem Ergebnis kommen; vielmehr würden sich die Gespräche "noch Wochen hinziehen". Am Ende aber, das ist die Überzeugung von 59 Prozent der Deutschen, werden sich die SPD-Mitglieder dafür entscheiden, dass ihre Partei in die Große Koalition eintritt. Diese Erwartung haben 79 Prozent der CSU-Wähler, 67 Prozent der CDU-Wähler und 65 Prozent der SPD-Wähler. Bei den Diskussionen auf dem Parteitag wurde häufig beklagt, die Beteiligung an der Großen Koalition habe der SPD ihr historisch schlechtestes Wahlergebnis eingebrockt. Diese Auffassung wird nur von einer Minderheit der Deutschen (26%) geteilt. Über zwei Drittel der Befragten (68%) sind überzeugt, die Große Koalition sei nicht der Grund für die Wahlniederlage. Dieser Auffassung sind über 90 Prozent der Unions-Wähler, aber auch 52 Prozent der Wähler der SPD.

Nein zu Ministern Schulz und Seehofer! In einer großen Koalition sollte SPD-Chef Martin Schulz nicht Minister werden, meinen 61 Prozent der Deutschen. Dieses Urteil teilen die Wähler aller Parteien - auch die Anhängerschaft der SPD: 43 Prozent der SPD-Wähler sind dafür, dass Schulz ein Regierungsamt übernimmt, 49 Prozent sind dagegen. Ein Ministeramt für Horst Seehofer wird von 70 Prozent der Befragten abgelehnt, sogar von 50 Prozent der CSU-Wähler. Lediglich von den AfD-Wähler sind 46 Prozent für den Regierungseintritt Seehofers, 45 Prozent dagegen.