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MD Magdeburg

Die Bewerbung Magdeburgs zur Kulturhauptstadt hat eine neue Phase erreicht

Von nun an wird der Leitgedanken „Verantwortung!“ den weiteren Bewerbungsprozess Magdeburgs um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ prägen. Dies verkündeten am Montag, dem 22. Januar, Oberbürgermeister Lutz Trümper, der Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Matthias Puhle, und der Leiter des Kulturhauptstadtbüros Tamás Szalay im Rahmen einer Pressekonferenz im KUBUS 2025. Außerdem stellten sie die vier Schwerpunktthemen vor, mit denen Magdeburg ins Rennen geht. Diese lauten: „Verloren und Wiederfinden“, „Das humanistische Erbe Magdeburgs“, „Made in Magdeburg“ sowie „Vielfalt“. Diese sehr abstrakt anmutenden Begriffe bilden den inhaltlichen und konzeptionellen Rahmen, der im nächsten Jahr gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ausgestaltet werden soll. „Aus diesem Dialogprozess wird bis Anfang 2019 das endgültige Konzept der Magdeburger Bewerbung entstehen“, so Trümper. Nachdem insgesamt fünf Kulturbeiräte monatelang diskutiert und sich auf die genannten Schwerpunkte geeinigt haben, beginnt nun also die in der Stadt sichtbare Arbeit. 2018 ginge es vor allem um den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie potentiellen Projektträgern, erklärte Szalay. Es soll Workshops, ein Volontärsprogramm und Diskussionen zu verschiedenen Themen in den einzelnen Stadtteilen geben. Wie genau die Aktionen aussehen werden, steht allerdings noch nicht fest. Ziel dabei wird es sein, die Bevölkerung in den Bewerbungsprozess miteinzubeziehen, die Akzeptanz des Vorhabens zu steigern und erste Projektideen zu entwickeln.

Wer 2018 schon größere Veranstaltungen erwartet, wird sich jedoch noch etwas gedulden müssen. Denn der Wettbewerb zur Kulturhauptstadt 2025 ist noch nicht einmal gestartet. Erst wenn die Bundesregierung ihn offiziell ankündigt, muss das erste Bewerbungsbuch eingereicht und in einer Präsentation verteidigt werden. Dies geschieht voraussichtlich im Frühjahr 2019. Eine internationale Expertenjury stellt daraufhin eine Shortlist mit den vielversprechendsten Bewerbungen zusammen. Die ausgewählten Städte müssen ein zweites Bewerbungsbuch bis 2020 erstellen. Dann erst wird der Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ vergeben und die entsprechende Stadt hat fünf Jahre Zeit, ein konkretes Programm zu entwickeln. 

Neben Magdeburg arbeiten noch sieben weitere deutsche Städte an ihrer Bewerbung.

Als ein entscheidendes Auswahlkriterium gilt, dass die jeweiligen Städte keine Nabelschau betreiben, sondern eigene Themen so präsentieren, dass sie für ganz Europa relevant sind. Des Weiteren machte Puhle deutlich: „Es ist kein Geschichtswettbewerb, sondern ein Zukunftswettbewerb“. Daher muss die Vergangenheit Magdeburgs natürlich mit einbezogen werden, jedoch immer im Hinblick auf die Frage, was sie uns für die Zukunft lehrt. Generell soll der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ nicht nur in ein wunderbares, aber kurzweiliges Feuerwerk münden, sondern nachhaltige Veränderungen für Magdeburg mit sich bringen – kulturell, aber auch politisch. Beispielsweise wenn es um Themen wie kulturelle Vielfalt und Migration geht. 

Text: Andrin Schumann

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Die Schwerpunktthemen (Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg)

1. Lost and Found – Verloren und Wiederfinden
Brüche, Zerstörungen, Erinnerungskultur, Identität und Interpretation des kulturellen Erbes

2. Read and Rights – Das humanistische Erbe Magdeburgs
a) Opening Access: Die Reformation und die Gründung der Stadtbibliothek 1525 (2025: 500 Jahre); Kommunikationsrevolution, Demokratisierung der Information, Zugang zu Kultur, Bildung, Religionen

b) Das Magdeburger Stadtrecht:
Menschenrechte und Bürgerrechte, Bürger und Stadt, Magdeburg und Europa, Europa und die Welt; Kooperationen mit ehemaligen Städten des Magdeburger Rechts

3. Made in Magdeburg
Industrielles Erbe, Kreativwirtschaft, Kunst und Technik, Körper und Technik, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Virtuelle Realität und Mobilität

4. Colours – Vielfalt
a) Gesellschaftliche Vielfalt:
Kulturelle Diversität, Integration, Migration, Minderheiten, Jugend, Senioren, Sport und Fankultur

b) Umwelt, Natur:
Stadtgrün, Stadtklima, Umweltschutz, Ökosysteme, Biodiversität-Monokultur und Nahrungsindustrie

Hinzu kommen Querschnittthemen, welche die Schwerpunkte übergreifend prägen. Dazu gehören:

Stadtentwicklung
Generationen – Jugend und älter werdende Gesellschaft
Digitalisierung
Stadt in ländlicher Region
40 Jahre Kulturhauptstadt