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Wissenschaft im Rathaus am 29. Januar: Geschichte des deutsch-deutschen Päckchen- und Paketverkehrs

Wissenschaft im Rathaus am 29. Januar

Mit einem Vortrag über den deutsch-deutschen Päckchen- und Paketverkehr startet die Reihe Wissenschaft im Rathaus am kommenden Montag, 29. Januar, in das neue Jahr. Die Historikerin Konstanze Soch wird ihre Forschungsarbeit zum Päckchen- und Paketverkehr zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland vorstellen. So hat sie anhand zahlreicher Interviews die Bedeutung der Pakete untersucht und aufgearbeitet. Beginn ist um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
 
Es war ein unverwechselbarer Duft aus Kaffee, Seife, Schokolade und Puddingpulver, der dem Empfänger der so genannten Westpakete in die Nase stieg. Mehrere Millionen Päckchen und Pakete passierten über drei Generationen hinweg nach Kriegsende die innerdeutsche Grenze Richtung Osten, aber auch entgegengesetzt. Mit unterschiedlichen Inhalten, aber auch sich wandelnden Bedeutungen. Sowohl von der Staatssicherheit als auch dem Zoll der Bundesrepublik kontrolliert, wurde der Inhalt der Pakete zu einem Gradmesser der verschiedenen Systeme und trug dazu bei, dass die Menschen im geteilten Deutschland in Kontakt blieben. Nach der Wiedervereinigung kam aber sowohl in ost- als auch westdeutschen Familien oft Enttäuschung auf.
 
Das sind die Ergebnisse einer Forschungsarbeit der Historikerin Konstanze Soch von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Im Rahmen ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der – weit über die des Geschenks hinausgehende - Bedeutung der Ost- und Westpakete während des Kalten Krieges. Dazu interviewte sie über 40 Zeitzeugen in Ost und West, wühlte in Archiven und Dokumenten, sichtete Paketinhaltslisten sowie private Fotos und Briefe.
 
Konstanze Soch studierte Kulturwissenschaften und Europäische Kulturgeschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU). Nach dem Masterabschluss 2013 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit der OvGU. Seit August 2017 ist Konstanze Soch Mitarbeiterin bei der "Bundesbehörde für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik".
 
Die Vortragsreihe "Wissenschaft im Rathaus" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Magdeburger Forschungseinrichtungen, der Städtischen Volkshochschule und der Stadtverwaltung. Jeweils am letzten Montag des Monats präsentieren Magdeburger Wissenschaftler ihre aktuelle Forschung und tauschen dafür ihr Forschungslabor und den Hörsaal mit dem Alten Rathaus. Dabei werden aktuelle Forschungsthemen aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen beleuchtet, die sowohl die ganze Bandbreite als auch die Schwerpunkte des Wissenschaftsstandorts Magdeburg verdeutlichen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos.

Die Termine und Themen der Vorträge der ersten Jahreshälfte stehen bereits fest und sind unter http://www.magdeburg.de/Start/Wissenschaft-Bildung zu finden.