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Vorläufiges Fazit: Trendsetter und Testmarkt Grüne Woche 2018

Foto: Die Besucher der Grünen Woche zeigten sich auch in diesem Jahr konsumfreudig und gaben für den persönlichen Verzehr vor Ort beziehungsweise für den Kauf und die Bestellung von Waren erstmals über 50 Millionen Euro aus. Quelle: "obs/Messe Berlin GmbH/Hans Scherhaufer / Messe Berlin"


27. Januar 2017



Berlin (ots) - Rund 400.000 Gäste werden bis Sonntag erwartet - Konsumfreudiges Publikum gab 50 Millionen Euro aus - Startups zeigten kreative und nachhaltige Geschäftsideen - GFFA mit 70 Landwirtschaftsministern und 2.000 Spitzenvertretern des internationalen Agribusiness

Für die Fachwelt das weltweit bedeutendste agrarpolitische Event, für das Publikum eine einzigartige Erlebniswelt: Zwischen diesen Polen bewegte sich auch in diesem Jahr die Internationale Grüne Woche Berlin. Rund 400.000 Gäste werden bis zum Sonntagabend in den Messehallen am Berliner Funkturm erwartet, darunter 90.000 Fachbesucher. Die gemeinsame europäische Agrarpolitik, die Digitalisierung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums, die Diskussionen um "Tierwohl", die Qualität und Sicherheit unserer Nahrungsmittel sowie die Sicherung der Welternährung bei einer stetig steigenden Bevölkerung prägten unter anderem den agrarpolitischen Verlauf der Messe. Auffällig war in diesem Jahr die hohe Anzahl von Startup-Unternehmen aus dem Food-Bereich. Mit dem erstmals durchgeführten Startup-Day spiegelte die Messe Berlin die wachsende Bedeutung dieser jungen Gründer, die mit innovativen Geschäftsideen Kreativität mit Nachhaltigkeit verbinden. Das Publikum zeigte sich konsumfreudig und gab erstmals mehr als 50 Millionen Euro aus. Partnerland der 83. Grünen Woche war Bulgarien. Auf 116.000 Quadratmetern Hallenfläche waren publikumsattraktive Sonderschauen wie die Blumenhalle, die Tierhalle und der ErlebnisBauernhof sowie 25 Show- und Kochbühnen in 26 Messehallen wahre Publikumsrenner. Vom 19. bis 28. Januar zeigten 1.660 Aussteller aus 66 Ländern einen umfassenden Überblick über den Weltmarkt der Ernährungsindustrie sowie eine Leistungsschau der Landwirtschaft und des Gartenbaus.

Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH: "Die Leitmesse für das internationale Agribusiness kann auch "hip". Die Startups haben die Grüne Woche erobert. Mit zahlreichen Innovationen im Ausstellungsbereich haben sie kreative und nachhaltige Geschäftsideen stärker denn je ins Rampenlicht gerückt. So präsentierte sich die Grüne Woche als Trendsetter im Food-Bereich, gleichzeitig haben die Produzenten von Nahrungsmitteln die Messe als Testmarkt mit Hunderttausenden Privatbesuchern genutzt - und das sind die Entscheider an der Ladentheke und am Verkaufsregal."

Hoch zufrieden äußerte sich das diesjährige Partnerland Bulgarien zum Messeverlauf. Rumen Porodzanov, Minister für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten der Republik Bulgarien: "Unsere Teilnahme an der Internationalen Grünen Woche 2018 ist ein großer Erfolg für Bulgarien. Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit und hoffen, dass durch unseren Auftritt bulgarische Lebensmittel und die landwirtschaftlichen Produkte nicht nur bekannter, sondern auch stärker nachgefragt werden."

Starkes Engagement der Bundesregierung

Die Bundesregierung präsentierte sich mit Sonderschauen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ("Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft") und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ("EINEWELT ohne Hunger ist möglich - mit fairem Einkauf und fairer Produktion"). Aus dem Bundeskabinett waren Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, sowie Thomas de Maizière, Bundesminister des Inneren.

Zum Messeschluss bilanzierte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt: "Die Internationale Grüne Woche ist der ideale Ort, um mit Verbraucherinnen und Verbrauchern über Landwirtschaft und Ernährungsthemen zu diskutieren. Landwirtschaft ist kein Selbstzweck, sondern Ernährungssicherung. Wir alle verdanken unserer, im Wesentlichen mittelständisch geprägten Lebensmittelwirtschaft, dass wir in Deutschland gesunde, sichere und vielfältige Lebensmittel haben, so viele wie nie zuvor in unserer Geschichte. Ich will eine ökologisch nachhaltige aber ökonomisch tragfähige Landwirtschaft in Deutschland - eine Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft."

Statements der Trägerverbände

Die ideellen Träger der Grünen Woche äußerten sich zum Messeverlauf wie folgt:

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV): Die Grüne Woche ist ein Leuchtturm der Land- und Ernährungswirtschaft. Sie ist Publikumsmagnet und ein agrarpolitisches Forum ersten Ranges. Die vielseitigen Informations- und Diskussionsangebote über die innovativen Entwicklungen und Veränderungen der modernen Land- und Ernährungswirtschaft wurden mit großem Interesse aufgegriffen und von den Verbrauchern genutzt. Besonders interessiert waren die Besucher am Fortschritt und der Veränderung bei den Haltungsbedingungen der Tiere, bei Pflanzenschutz und Düngung im Ackerbau sowie an den verstärkten Anstrengungen zur Verbesserung des Umweltschutzes und der Artenvielfalt. Die modernen digitalen Techniken mit ihren Perspektiven für verbessertes Tierwohl und Umweltschutz faszinierten die Besucher. Die überwiegend positiven Reaktionen zur modernen Landwirtschaft und zu den Leistungen der Bauernfamilien beweisen auch, dass die Landwirtschaft nach wie vor in der Gesellschaft große Anerkennung genießt und fest verankert ist."

Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): "Die Menschen kommen auf die Grüne Woche, um Neues zu entdecken und zu erleben. Mit unserem Motto "Wie schmeckt die Zukunft?" haben wir sie genau dort abgeholt. Neue Rezepturen, nachhaltige Produkt-innovationen wie beispielsweise Insektenburger oder Kaffeekirschen-Limonade und wiederentdeckte Produktionsverfahren wie Cold Brew waren ein Angebot, das Besuchern, Politik und Medien buchstäblich geschmeckt hat. Bei all dieser Vielfalt fällt unser Fazit zur Grünen Woche 2018 eindeutig aus: Die Ernährungsindustrie - mit Startups und traditionellen Unternehmen - hat sich erfolgreich als Zukunftsbranche präsentiert und deutlich gemacht: Zukunft schmeckt!"

Politprominenz aus dem In- und Ausland

Mehr als 200 Spitzenpolitiker aus dem In- und Ausland statteten der Grünen Woche 2018 mit ihren Delegationen einen Besuch ab und nahmen am agrarpolitischen Rahmenprogramm teil. Neben Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller besuchten die deutschen Ministerpräsidenten Daniel Günther (Schleswig Holstein), Dr. Reiner Haseloff (Sachsen-Anhalt), Bodo Ramelow (Thüringen), Stephan Weil (Niedersachsen) sowie Dr. Dietmar Woidke (Brandenburg) die Beteiligungen ihrer Bundesländer. Von der EU reiste Phil Hogan, Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, und Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, nach Berlin.

Hochrangige Repräsentanten der im deutschen Bundestag vertretenen Parteien informierten sich auf der Grünen Woche, darunter Hans-Peter Friedrich, MdB, Vizepräsident des Deutschen Bundestages; Wolfgang Kubicki, MdB, Vizepräsident des Deutschen Bundestages; Petra Pau, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages; Claudia Roth, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages; Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag; Dr. Anton Hofreiter, MdB, Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen; Simone Peter, Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie Dr. Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Deutschen Bundestag.

Die Eröffnungsfeier im CityCube Berlin mit rund 3.500 Ehrengästen, darunter über 850 Delegationsgäste aus mehr als 100 Ländern, stand im Zeichen des Partnerlandes Bulgarien, das durch Landwirtschaftsminister Rumen Porodzanov repräsentiert wurde. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, und Dr. Christian von Boetticher, stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, repräsentierten die ideellen Träger der Grünen Woche.

GFFA fordert nachhaltige und leistungsfähige Tierhaltung

Wie kann es gelingen, die Tierhaltung produktiver zu gestalten, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, gleichzeitig aber das Klima und die knapper werdenden Ressourcen Boden und Wasser zu schonen und den Ansprüchen der Verbraucher an hohe Tierschutzstandards gerecht zu werden? Diese Fragen diskutierten über 2.000 Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) mit dem Leitthema "Die Zukunft der tierischen Erzeugung gestalten - nachhaltig, verantwortungsbewusst, leistungsfähig". Den agrarpolitischen Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung bildete die 10. Berliner Agrarministerkonferenz - die weltweit größte ihrer Art. Landwirtschaftsministerinnen und -minister aus rund 70 Staaten sowie Vertreter der EU-Kommission und zahlreicher internationaler Organisationen waren auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt nach Berlin gekommen, um Eckpunkte für eine nachhaltige und leistungsfähige Tierhaltung festzuklopfen. In ihrem Abschlusskommuniqué riefen die Regierungsvertreter ihre Amtskollegen und alle internationalen Organisationen zum Handeln auf. Sie sollen sich einsetzen für die Gewährleistung der globalen Ernährungssicherung, die Verbesserung der Existenzgrundlage der Nutztierhalter, den Schutz von Klima, Umwelt und Ressourcen sowie die Verbesserung von Tiergesundheit und Tierwohl. Einhellig forderten die Ministerinnen und Minister, die Entstehung von Antibiotikaresistenzen zu verhindern und hierfür gegen einen unnötigen Einsatz der Mittel in der Tiermast vorzugehen.

Startup-Day vom Start weg erfolgreich

Mit dem Startup-Day hat die Internationale Grüne Woche erstmals die Gründer im Lebensmittelmarkt in den Focus gestellt. Der erste Preis ging an nearbee (https://nearbees.de/), ein Vertriebsportal aus München für regionale Honigproduzenten aus dem gesamten Bundesgebiet mit dem Motto: "Finde Honig von nebenan", das sich sowohl an den Einzelhandel als auch an Endverbraucher richtet. Den zweiten Preis erhielt bickus (https://www.bickus.de/) aus Nordhessen. Unter diesem Namen haben sich Höfe zusammengeschlossen, die das Fleisch von Legehennen zu Essen verwerten, anstatt die Tiere, wenn sie keine Eier mehr legen, der Industrie zu überlassen. Den dritten Preis schließlich vergab die Jury an Hiddenseer Kutterfisch (https://www.hiddenseer-kutterfisch.de/), eine Fischkonservenproduktion auf Rügen, die sich nicht nur de r Förderung regionaler Produkte verschrieben hat, sondern mit ihren Aktivitäten auch den Erhalt der Stellnetzfischerei vor der Insel fördern will.

Neben dem Mega-Trend "Regionalität" steht Bio nach wie vor hoch im Kurs. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW): "Bio boomt, auf dem Acker und an der Ladenkasse. Denn immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für Klima-, Umwelt- und Tierschutz beim Wirtschaften und beim Einkaufen. Diese Zusammenarbeit für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und gutes Essen erlebte man auch in der Biohalle, die ihren festen Platz auf der Grünen Woche gefunden hat und bei allen Besuchern beliebt ist als Anlaufplatz für Genuss, Gespräche und Austausch mit Bio-Bauern, -Bäckern, -Winzern und vielen anderen Öko-Praktikern.

Grüne Woche stellte die Nahrungsmittel der Zukunft vor

Stärker präsent waren in diesem Jahr Aussteller mit veganen Produkten. Die Markthalle der Grünen Woche verkostete Streetfood, - das angesagte fast food - mit ausgefallenen Geschmacksvariationen. Aktuelle und zukünftige Food-Trends zeigte unter anderem auch der Gemeinschaftsstand vom Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) und der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) unter dem Motto "Wie schmeckt die Zukunft?". Die Angebote reichten vom Insektenburger und Speisen aus Algen über Superfoods bis hin zu alternativen Proteinquellen.

Den Blick auf die Zukunft richtete hier auch der weltweit größte Lebensmittelhersteller Nestlé. "Alles fängt beim Verbraucher an", begründete die Vorstandsvorsitzende der Nestlé Deutschland GmbH, Béatrice Guillaume-Grabisch, die Präsenz des Konzerns auf der Grünen Woche. Studien zum Lebensmittelmarkt 2030 hätten ergeben, dass Essen für die Kunden mehr sei als nur Nahrungsaufnahme: "Essen ist ein Statement der Persönlichkeit." In Zukunft stünden für Nestlé vier Themen im Vordergrund: "Nachhaltigkeit, Information, Gesundheit und Vernetzung." Auf der Grünen Woche wolle Nestlé den Besuchern den Blick in die Lebensmittelzukunft ermöglichen, sagte Guillaume-Grabisch. REWE testete beispielsweise bei den Besuchern Eigenmarken mit unterschiedlich hohen Zuckeranteilen.

Publikum schätz Erlebniswert der Grünen Woche

Das Angebotsspektrum der Grünen Woche 2018 fand hohen Anklang beim Publikum. Neben den Nahrungs- und Genussmitteln aus allen Kontinenten stießen vor allem die Sonderschauen auf großen Anklang. Ganz oben in der Publikumsgunst standen die Blumenhalle, gefolgt von der Tierhalle 25 und in etwa gleich auf die Markthalle, die Biohalle und der ErlebnisBauernhof. Am Schülerprogramm der Messe Berlin nahmen rund 20.000 Schüler aus Berlin, Brandenburg und den angrenzenden Bundesländern teil, die mit ihren Klassen die mehr als 100 Programmpunkte zum praxisnahen Unterricht nutzten.

Grüne Woche kurbelt Wirtschaft Berlins an

4.130 Medienvertreter aus 65 Ländern verbreiteten rund um den Globus Nachrichten von der Grünen Woche. Die internationale Berichterstattung, verbunden mit vielfältigen Reportagen über die Wirtschaft und Kultur, die Unterhaltungs- und Freizeitangebote der Hauptstadt, bescherte Berlin einen zusätzlichen Werbeeffekt, von dem die Stadt nachhaltig profitiert. Durch die Ausgaben der auswärtigen Besucher und Aussteller generierte die Grüne Woche einen Kaufkraftzufluss von rund 150 Millionen Euro für die Hauptstadtregion.

Nächster Termin: 18. bis 27. Januar 2019

Veranstaltet wurde die Internationale Grüne Woche Berlin 2018 von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger waren der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Die 84. Internationale Grüne Woche Berlin findet vom 18. bis 27. Januar 2019 auf dem Berliner Messegelände statt.