- "Offensichtlich hat die britische Regierung jedes Zeitgefühl
verloren. Statt nun endlich konkrete Ziele für die künftigen
Beziehungen zum Kontinent auf den Tisch zu legen, verzögert
London klare Worte. Es bleibt unbefriedigend für die Wirtschaft,
wenn sich die britische Regierung damit begnügt, dass führende
Kabinettsmitglieder eine Post-Brexit-Ära in goldenen Farben
ausmalen.
- Sonntagsreden und unproduktive Debatten steigern nur die
Unsicherheit in der Wirtschaft und die Zweifel am Standort
Großbritannien. Eine gute Zukunft kommt auch dort nicht von
alleine. Die britische Regierung muss ganz entscheidend daran
mitwirken, diesen Weg konstruktiv zu gestalten.
- Es fehlt immer noch eine klare Zielvorstellung für das künftige
Verhältnis zur EU. Die Verhandlungen müssen jetzt endlich an
Tempo zulegen. Noch wichtiger: Die Unternehmen diesseits und
jenseits des Ärmelkanals brauchen rasch Klarheit, mit welchen
Handelsregeln und Zollverfahren sie Ende März kommenden Jahres
rechnen müssen.
- Die britische Regierung darf sich jetzt keinen falschen
Illusionen hingeben: In der Übergangszeit nach dem Austritt muss
der rechtliche Status quo weitergelten, gerade weil noch völlig
unklar ist, wie lange es bis zum Inkrafttreten eines neuen
Abkommens dauern wird."