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Unfallzahlen

Magdeburg: BARMER und Johanniter-Unfall-Hilfe mit Notfall-App

Gegen Angst und Unsicherheit bei Kinderunfällen

Magdeburg, 20. März 2018 – Etwa 1,7 Millionen Kinder werden jedes Jahr deutschlandweit wegen Unfallverletzungen ärztlich behandelt, davon mehr als 50.000 in Sachsen-Anhalt. Damit Eltern, Erzieher oder Trainer im Notfall einen kühlen Kopf bewahren, die richtigen Entscheidungen treffen und schnellen Rat erhalten, haben die Krankenkasse BARMER und die Johanniter-Unfall-Hilfe die Kindernotfall-App entwickelt. „Mit unserer Kindernotfall-App sind Eltern, Lehrer oder andere Betroffene auf Kindernotfälle gut vorbereitet und können im Ernstfall schnell und richtig reagieren“, sagt Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer der BARMER, bei der Vorstellung der App in Magdeburg.

 

„Die Kindernotfall-App kann weder professionelle Hilfe durch den Arzt oder Rettungskräfte noch einen Erste-Hilfe-Kurs ersetzen. Sie ist aber im Ernstfall eine wertvolle Stütze, um die notwendigen Hilfsmaßnahmen einzuleiten, bis professionelle Hilfe am Unfallort eintrifft“, so Wiedemann. Denn die App bietet auch in der Hektik eines Notfalls innerhalb weniger Sekunden Ratschläge, wie man sich in der jeweiligen Situation verhalten soll. „Viele Eltern oder Pädagogen haben irgendwann einmal gelernt, wie ein Kind in die stabile Seitenlage gebracht oder wie ein Schock behandelt wird. Doch die meisten mussten dieses Wissen nie anwenden und sind vielleicht unsicher. Die Kindernotfall-App hilft hier Schritt für Schritt. So muss niemand Angst haben, etwas falsch zu machen“, ergänzt Axel Wiedemann.

 

150 Kinderunfälle am Tag in Sachsen-Anhalt

In Kindereinrichtungen und Schulen Sachsen-Anhalts gibt es pro Jahr rund 37.000 Kinderunfälle. Hinzu kommen etwa 3.000 Wegeunfälle und 850 Verkehrsunfälle mit Kindern. Und nicht zu vergessen tausende Unfälle von Kindern im Haushalt, beim Sport oder im Urlaub. „Jeden Tag sind dies allein in Sachsen-Anhalt rund 150 Kinderunfälle. Oft reichen ein Pflaster und tröstende Worte, doch häufig müssen Eltern, Erzieher, Trainer oder andere Verkehrsteilnehmer bis zum Eintreffen von Rettungsdienst oder Notarzt selbst Erste Hilfe leisten“, sagt Axel Wiedemann.

 

Wenn jede Sekunde zählt, brauchen Ersthelfer einen kühlen Kopf und sollen schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen. „Doch 41 Prozent der Mütter und Väter haben Angst, in solchen Notsituationen etwas falsch zu machen. Das geht aus einer von uns in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage hervor“, sagtSwen Hildebrandt, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe in Sachsen-Anhalt. Die Umfrage hat verdeutlicht, wie groß die Unsicherheit bei Kindernotfällen ist: So befürchten 29 Prozent der Eltern, ihr Kind durch falsche Maßnahmen zu verletzen – und sind deshalb im Notfall wie gelähmt. „Doch das Schlimmste ist, nichts zu machen, einfach weil man Angst hat, etwas falsch zu machen“; sagt Swen Hildebrandt.

 

Prof. Dr. Gerhard Jorch, Direktor der Universitäts-Kinderklinik Magdeburg, ergänzt: „Durch die Fortschritte der Medizin sind seit einigen Jahren Unfälle die Hauptrisiken für Kinder und Jugendliche geworden, und nicht mehr Infektionskrankheiten oder andere Erkrankungen.“ Doch gerade bei schweren Unfällen ist es wichtig, dass schnell geholfen wird und sich Eltern, Erzieher oder auch Jugendliche trauen, Erste Hilfe zu leisten. „Der Weg mit der Kindernotfall-App ist ein neuer Weg, aber genau das Richtige für die heutige Zeit. Diese App versetzt die Menschen in die Lage, im Notfall gut und schnell zu helfen“, lobt Professor Jorch. Damit hätten Eltern und Erzieher nun ein gutes Werkzeug bei der Hand, um im Fall der Fälle Leben zu retten.

 

Der Rettungsassistent für die Hosentasche

Die Angst, etwas falsch zu machen, lähmt oft. So verstreichen wertvolle Minuten, bevor der Rettungsdienst eintrifft. Doch gegen Unsicherheit und Angst hilft anwendungsbereites Wissen. Genau dies bietet die Kindernotfall-App von BARMER und Johanniter-Unfall-Hilfe an, damit jeder Erste Hilfe bei Kindern leisten kann. Auch mehr als 60 Prozent der von Forsa befragten Eltern halten eine App für hilfreich, wenn sie leicht verständlich die wichtigsten Maßnahmen bei Kindernotfällen erklärt.

 

Die neue Kindernotfall-App bietet unter anderem ein Erste-Hilfe-ABC, weist den Weg zum nächsten Arzt oder Apotheker und ermöglicht einen Notruf, wenn professionelle medizinische Hilfe gebraucht wird. So kann der „Rettungsassistent für die Hosentasche“ durchaus Leben retten. Die App ermutigt Nutzer dazu, sich schon im Voraus mit dem Thema Erste-Hilfe auseinanderzusetzen, um für den Notfall gewappnet zu sein. Ergänzend dazu biete die kostenlose App auch praktische Tipps, wie sich Unfällen vorbeugen lässt.Deshalb sollte die Kindernotfall-App auf keinem Smartphone fehlen.