Warnung vor Antisemitismus
„Der Staat Israel feiert seinen 70. Geburtstag, und Sachsen-Anhalt feiert mit. Unsere Beziehungen sind vielfältig, intensiv und gestalten sich seit vielen Jahren sehr erfreulich.“ Das sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Magdeburg. In der Staatskanzlei nahm er an einem Empfang der Konrad-Adenauer-Stiftung aus Anlass der Gründung des Staates Israel vor 70 Jahren teil.
In seinem Grußwort erinnerte Haseloff an seinen Israel-Besuch vor wenigen Wochen: „Es ging um die Vertiefung der bestehenden und die Anknüpfung neuer Beziehungen. Dafür bot dieser Besuch viele Gelegenheiten. In Israel findet man Innovationswillen, Risikobereitschaft und großen Ehrgeiz. Es herrscht ein bemerkenswerter Unternehmergeist.“
Haseloff machte aber auch deutlich: „Dennoch können wir nicht nahtlos an Vergangenes anknüpfen. Geschichte verjährt nicht. Was geschehen ist, ist geschehen. Aber die Verantwortung für die Zukunft liegt in der Gegenwart. Zukunft wird in der Gegenwart durch das Wissen um die Vergangenheit gestaltet. Um die historischen Lehren zu verstehen, müssen wir sehr genau hinsehen.“
In diesem Zusammenhang warnte Haseloff vor einem neuen Antisemitismus. „Alle in Deutschland lebenden Menschen müssen wissen: Jegliche Form von Antisemitismus – von rechts wie von links - wird in unserer Gesellschaft nicht geduldet. Ihr Zusammenhalt beruht auf dem unverrückbaren Wertekanon von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten. Das Prinzip der Gleichheit aller Menschen ist unantastbar. Unsere Verfassung steht für ein pluralistisches Deutschland und ein aufgeklärtes Verständnis von Nation. Insbesondere ihr Kernsatz, der erste Satz des Artikels 1: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘, war die absolut richtige Antwort auf die Verbrechen der Nationalsozialisten und ihrer Schergen.“