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Diabetes und Reisen – mit guter Planung in den Urlaub

3. Juli 2018

·         Auch als Diabetiker entspannt verreisen

·         Chefarzt gibt Tipps für die Reisevorbereitung

 

Urlaub planen und unbeschwert verreisen in alle Länder dieser Welt. Auch für Diabetiker ist dies fast ohne Einschränkungen möglich. Mit entsprechender Planung steht einem entspannten Urlaub nichts im Weg. Prof. Dr. med. Steffen Rickes, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin der Helios Klinik Jerichower Land, gibt Tipps für den Umgang mit Diabetes im Urlaub.

 

In Deutschland sind mehr als zehn Millionen Menschen von der chronischen Stoffwechselerkrankung betroffen. „Während jedoch vor 20 Jahren einem Diabetiker noch von weiten Fernreisen abgeraten wurde, müssen Betroffene sich heute auch im Urlaub nicht sonderlich einschränken“, sagt Prof. Dr. med. Steffen Rickes. Wichtig ist eine umfassende und gründliche Reiseplanung: Bereits vorhandenes Wissen über die eigene Krankheit sollte neu aufgefrischt und die landestypischen Gegebenheiten des Urlaubsziels vorab beachtet werden. „Dann steht einem erholsamen Urlaub nichts mehr im Weg.“

 

Recherche und Planung bei der Reisevorbereitung

·         Informationen über landesspezifische Gegebenheiten wie beispielsweise Ernährung, Klima, Hygiene und medizinische Versorgung

·         Informationen über Fahr- und Flugzeiten, Verpflegung und Unterbringung

·         Individuelle Rücksprache mit dem betreuenden Arzt/Diabetesberater

·         Ärztliches Attest ausstellen lassen und Notwendigkeit einer Auslandskrankenversicherung abklären

 

Medikamente auf Flugreisen

·         Informationen über länderspezifische Bestimmungen beim Reiseveranstalter einholen

·         Bescheinigung über die dringende Notwendigkeit der medizinischen Instrumente bereithalten

·         Verfügbarkeit der erforderlichen Medikamente im Urlaubsland überprüfen und ausreichenden Vorrat einplanen

·         Spritzen und Insulinpumpen, Lanzetten oder Medikamente dürfen meist nur unversehrt verpackt, mit Original-Etikett bzw. in der Originalverpackung mitgeführt werden

·         Ersatzbatterie für Blutzuckermessgerät oder ein Zweitgerät und eine ausreichende Menge an Teststreifen nicht vergessen

·         Im Vorfeld über die landestypische Ernährung (insbesondere über den  Kohlenhydrat-Gehalt) informieren, um die erforderliche Insulinmenge sicherer abzuschätzen

·         Allgemeine Empfehlungen zur Vermeidung von Magen-Darm-Infektionen besonders ernst nehmen

 

Vor Ort im Urlaubsland

Besonders bei Fernreisen kann es in den ersten Tagen zu schwankenden oder erhöhten Blutzuckerwerten kommen. „Schuld daran ist ein erhöhtes Stressniveau im Körper. Die Belastungen der Anreise, die Gewöhnung an eine neue Umgebung, eine mögliche Zeitverschiebung und ein anderes Klima verändern das Zusammenspiel der Hormone und bewirken so Schwankungen des Blutzuckerspiegels“, erklärt Prof. Dr. med. Steffen Rickes. Im Urlaub sind daher häufigere Kontrollen als zu Hause notwendig, denn auch ungewohnte körperliche Aktivitäten und ein anderer Tagesrhythmus können den Zuckerspiegel im Blut beeinflussen. Diabetiker sollten zudem immer etwas gegen Unterzuckerung dabei haben, zum Beispiel Traubenzucker.

 

Nicht vergessen: Ein Blick auf die Füße

Barfuß laufen, vor allem im heißen Sand oder auch das Tragen neuer ungewohnter Schuhe bei der Besichtigungstour führen häufig zu Komplikationen an den Füßen, die den glücklichen Verlauf des Urlaubs gefährden. Jeder Diabetiker sollte daher auf seine Füße besonders Acht geben. Das Diabetische Fußsyndrom gehört zu den häufigsten Folgekomplikationen dieser Erkrankung. „Bei Menschen, die über lange Zeit mit einem schlecht eingestellten und erhöhten Blutzuckerspiegel leben, besteht ein hohes Risiko für Komplikationen an den Füßen und Unterschenkeln “, sagt der Mediziner.

 

Es kommt zunächst zu Störungen und Ausfällen der Nerven (diabetische Neuropathie), die für Bein und Fuß zuständig sind. In vielen Fällen ist zusätzlich die Durchblutung gestört. Die Haut an den Füßen wird durch verminderte Schweißbildung trocken und rissig und ist so besonders anfällig für Verletzungen. Diese werden wiederum durch die Störung in den Nerven häufig nicht bemerkt, sodass Wunden nicht erkannt und entsprechend versorgt werden. Banale Infektionen können sich ausbreiten und im schlimmsten Fall zur Amputation führen. Deutschlandweit sind davon jährlich mehr als 30.000 Menschen betroffen.

 

„Damit die Entspannung auch nach dem Urlaub anhält, sollten die Füße besonders beachtet, täglich nach kleinen Verletzungen untersucht und anschließend gut gepflegt werden“, rät Rickes. Mit diesen Tipps in Hinterkopf ist auch für Diabetiker das Reisen in alle Länder der Welt ohne große Einschränkungen möglich.

 

Klinikkontakt:

Helios Klinik Jerichower Land

Zentrum für Innere Medizin

August-Bebel-Straße 55a

39288 Burg

Tel.: (03921) 96 1301

 

Bildunterschrift 1: Prof. Dr. med. Steffen Rickes, Chefarzt des Zentrums für Innere Medizin, Helios Klinik Jerichower Land


Bildunterschrift 2: Damit der Urlaub zur schönsten Zeit des Jahres wird, sollten Diabetiker ihn gut planen

 

Fotocredit: Helios Kliniken, Pixabay