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Dolls

ifo: Deutsche sehen europäische Arbeitslosenversicherung kritisch

05.07.2018

Die deutschen Wähler wollen mehrheitlich keine europäische Arbeitslosenversicherung. 57 Prozent der befragten Bürger lehnen sie ab, nur 18 Prozent unterstützen den Reformvorschlag. Ein geordnetes Insolvenzverfahren für Staaten wird dagegen von 48 Prozent der Befragten befürwortet. Das ergibt eine neue Studie für das Forschungsnetz EconPol Europe, die am Donnerstag in München veröffentlicht wurde anlässlich der EconPol-Podiumsdiskussion auf dem Munich Economic Summit.

„Die hohe Ablehnungsquote der europäischen Arbeitslosenversicherung beruht auf Sorgen vor dauerhaften Zahlungen zwischen den Mitgliedsstaaten der Eurozone. Auch befürchten die Bürger, dass die Regierungen die Arbeitslosigkeit dann nicht mehr energisch genug bekämpfen würden“, sagt Studienautor Mathias Dolls, stellvertretender Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass einseitige Schritte zur mehr Risikoteilung von der deutschen Bevölkerung abgelehnt werden. Auch aus ökonomischer Sicht ist es sinnvoll, bei den anstehenden Verhandlungen zur Reform der Eurozone auf die richtige Balance zwischen Solidarität und Marktdisziplin zu achten“, fügt Dolls hinzu.

Beide Vorschläge finden sich in der deutsch-französischen Meseberg-Erklärung zur Reform der Eurozone. Die EconPol-Studie basiert auf einer Befragung des German Internet Panel; die Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung.


Dr. Mathias Dolls (Foto)
ifo Institut 
ifo Zentrum für Makroökonomik und Befragungen