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Zellen werden im Labor kultiviert  Foto Stefan Berger

From Bench to Bedside: Finanzspritze für erfolgreiche Karrierewege von forschenden Ärzt/innen

Magdeburg, den 10. Juli 2018


Von  Dr. Martina Beyrau

Der Sonderforschungsbereich 854 des Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation richtet ein 360.000 Euro schweres Nachhaltigkeitsprogramm für Clinician Scientists im Bereich der Immunologie und Entzündungsforschung ein.

Clinician Scientists, also Ärztinnen und Ärzte, die neben ihrer klinischen Tätigkeit auch in der Forschung aktiv sind, sind wichtig, um Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung schneller in Innovationen zu verwandeln, die den Patienten zugutekommen. Oder eben auf Englisch, den Weg „From Bench to Bedside“ zu verkürzen.

Der Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation (GC-I³) der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg hat sich die Förderung forschender Mediziner schon lange als wichtiges Ziel gesetzt. In drei verschiedenen Forschungsverbünden gibt es hier insgesamt 17 Stellen für Klinikerinnen und Kliniker, die eine Auszeit von ihren Verpflichtungen im Krankenhaus nehmen und sich für eine gewisse Zeit ganz der Forschung widmen wollen: 11 Stellen gibt es im Else Kröner-Forschungskolleg (EKFK) Magdeburg, das erst Anfang 2018 erfolgreich für weitere drei Jahre verlängert wurde, und in dem an der Bedeutung entzündlicher Prozesse für die Entstehung von Krebs geforscht wird. Vier sogenannte Gerok-Stellen gibt es im Sonderforschungsbereich (SFB) 854 „Molekulare Organisation der zellulären Kommunikation im Immunsystem“, der ebenfalls kürzlich erfolgreich für vier Jahre (2018 – 2021) verlängert wurde. Gerok-Stellen ermöglichen es jungen Ärzt*innen, sich für zwölf Monate frei von klinischen Verpflichtungen auf die Forschung zu konzentrieren. Zwei weitere dieser Gerok-Stellen sind auch im kürzlich neu bewilligten Graduiertenkolleg 2408 „Maladaptive Prozesse an physiologischen Grenzflächen bei chronischen Erkrankungen“ enthalten.

Hinter den Gerok-Stellen steckt die Idee, dass die jungen Ärzt*innen nach einer intensiven Periode der Forschung auch nach ihrer Rückkehr in die Klinik der Forschung treu bleiben und im weiteren Verlauf ihrer Karriere Forschung und Krankenversorgung miteinander verknüpfen. Der SFB 854 geht nun noch einen Schritt weiter. Auf Anregung des Sprechers des SFB 854, Prof. Dr. med. Burkhart Schraven, beschloss der SFB-Vorstand kürzlich, aus Mitteln des SFBs einen „Innovationsfonds Clinician Scientists“ einzurichten. 360.000 Euro stellt der SFB in diesem Fonds bereit. Die Gelder stehen für Clinician Scientists zur Verfügung, die nach Ihrer Zeit als EKFK-Kollegiat*in oder Gerok-Stipendiat*in in Magdeburg bleiben und forschen wollen. „Die Kolleginnen und Kollegen können hier Mittel beantragen, beispielsweise für Personal oder dringend benötigte Laborgeräte“, erklärt Prof. Schraven. Prof. Thomas Fischer, Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie und Sprecher des EKFK, verwaltet den neuen Innovationsfonds und erläutert: „Wir hoffen, mit diesem Fonds dazu beizutragen, dass Strukturen geschaffen werden, die es den Ärzt*innen erleichtern, auch nach der Rückkehr in die Klinik Forschung und Krankenversorgung weiterhin erfolgreich miteinander zu kombinieren.“


Foto: Zellen werden im Labor kultiviert (Foto: Stefan Berger)