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SACHSEN-ANHALT HEUTE: Ministerpräsident Haseloff überreichte drei Landesverdienstorden

Magdeburg, den 17. Juli 2018


Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in der Magdeburger Staatskanzlei den Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt an Michael Kempchen, Reiner Schomburg und Sabine von Oettingen überreicht. Die Geehrten haben sich in herausragender Weise um das Land verdient gemacht.

 

Michael Kempchen wurde 1958 in Stendal geboren. Seit 1985 ist er am Puppentheater Magdeburg tätig und wurde 1990 dessen Intendant. Mit einer künstlerischen und strukturellen Neuausrichtung gelang es ihm, das Theater zu einem der größten Ensemblepuppentheater in Deutschland mit internationaler Ausstrahlung zu entwickeln. Dank seiner Initiative fanden der alle vier Jahre tagende Weltkongress der Puppenspieler-Organisation UNIMA und das damit verbundene Weltfestival im Jahr 2000 in Magdeburg statt. Daraus entwickelte sich das Internationale Figurenfestival „Blickwechsel“, das alle zwei Jahre ebenfalls in Magdeburg stattfindet und europaweit zu den wichtigsten Festivals des Genres zählt. Mit den „KinderKulturTagen Magdeburg“ hat Kempchen eines der größten Kunst- und Kreativfestivals für Kinder initiiert und etabliert. Zudem entwickelte er mit dem Figurentheaterzentrum „Villa p.“ die größte öffentliche Figurenspielsammlung Mitteldeutschlands. Haseloff lobte: „Ihre Arbeit profitiert in hohem Maße davon, dass Sie sie nicht als Pflichtaufgabe, sondern als Herzensangelegenheit verrichten. Sie setzen sich leidenschaftlich für Kultur für Kinder und mit Kindern ein.“

 

 

Reiner Schomburg wurde 1953 in Hasselfelde geboren. Ein Studium als Diplommathematiker schloss er 1979 an der Technischen Hochschule Magdeburg ab. Neben seinem kommunalpolitischen Engagement war er von 1990 bis 2006 Mitglied des Landtages, von 1993 bis 1994 Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt. Von 1991 bis 2003 war er Mitglied der Versammlung des Landesrundfunkausschusses. Zwei Mal war er Vorsitzender des Ausschusses (1991-1994 und 2000-2003), einmal stellvertretender Vorsitzender (1997-2000). „Von Ihnen initiierte Projekte im Bereich der Medienkompetenz tragen bis heute dazu bei, dass Kinder und Jugendliche an eine verantwortungsvolle Mediennutzung herangeführt werden“, sagte Haseloff in seiner Laudatio. Nach 1990 hat Schomburg in Sachsen-Anhalt den landesweiten Sängerbund aufgebaut. Seit 2000 ist er Präsident des Landeschorverbandes. Er ist einziger ostdeutscher Vertreter im Präsidium des Deutschen Chorverbandes. Weiterhin ist er Präsidiumsmitglied im Landesmusikrat und engagiert sich als Mitglied des Pfarrgemeindesrates der Katholischen Kirchengemeinde St. Josef Blankenburg. Auch in weiteren Vereinen wie dem Landesheimatbund und den Fördervereinen für das Schloss Wernigerode und das Kloster Michaelstein setzt er sich für das Gemeinwohl ein. Er erhielt 2006 das Verdienstkreuz am Bande und wurde 2013 vom Kultusminister des Landes zum „Engagementbotschafter Kultur“ berufen.

 

Sabine von Oettingen wurde 1962 in Berlin geboren und lebt seit vielen Jahren in Sachsen-Anhalt. Die renommierte Kostüm- und Bühnenbildnerin gehörte zur Gruppe „ccd –chic, charmant & dauerhaft“, die Teil einer Gegenkultur zum DDR-Modedesign war. Der künstlerische Durchbruch gelang ihr 1989 mit dem Berliner Modedesignpreis und der Einladung zur Haute Couture bei Nina Ricci in Paris. Ihre Mode und die Ausstattung für mehr als 70 Bühnen-Inszenierungen  haben sie im In- und Ausland bekannt gemacht. Sie wirkte unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Schauspiel Leipzig, am Centre Pompidou Paris und in Brüssel. In ihrer Heimatstadt Halle stattete sie die großen Inszenierungen „Orfeo und Euridice“ (1986) und „Ottone“ (2011) mit ihren Kostümen aus. Ihre Mode mit eigenem Label hat sie in Mode-Metropolen wie Paris, Brüssel und New York präsentiert. Sabine von Oettingen ist eine der international bedeutendsten in Sachsen-Anhalt lebenden Künstlerinnen. „Sie sind in gewisser Weise eine Kulturbotschafterin unseres Landes. Mit Ihrem Wirken haben Sie sich besondere Verdienste um die Kulturlandschaft unseres Landes erworben“, wandte sich Haseloff an von Oettingen.

 

 

Hintergrund:

 

Mit dem 2006 gestifteten Verdienstorden des Landes Sachsen-Anhalt sollen herausragende Verdienste von Bürgerinnen und Bürgern um das Land und seine Bevölkerung angemessen gewürdigt werden. Bei den Verdiensten muss es sich um außergewöhnliche Leistungen über einen längeren Zeitraum oder eine ganz außergewöhnliche Einzelleistung für das Land und die Allgemeinheit handeln. Er ist die höchste Auszeichnung, die das Land Sachsen-Anhalt zu vergeben hat. Die Zahl der lebenden Träger ist auf 300 beschränkt. Verliehen wurde der Orden nun 36 Mal.