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GdP zum Fall Sami A. - Plickert: Bei Rückkehr ist neue Risikobewertung dringend erforderlich

16. August 2018


Bochum/Berlin. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Arnold Plickert hat sich über eine mögliche Rückholaktion des von deutschen Behörden nach Tunesien abgeschobenen islamistischen Gefährders Sami A. entsetzt gezeigt. „Wir waren froh, dass ein aus polizeilicher Sicht relevanter, also aktionsfähiger Gefährder weg war“, sagte Plickert (Foto) am Donnerstag in Bochum. Er könne sich nicht vorstellen, dass „wir einen potenziellen Terroristen mit möglichen Anschlagsplänen zurück ins Land holen“.

Sami A. habe sich aufgrund einer sogenannten Meldeauflage täglich auf einer Polizeidienststelle in Bochum melden müssen, erklärte der GdP-Vize. Der Mann habe in einem engen Fokus der Sicherheitsbehörden gestanden.

Wenn er jetzt nach Deutschland zurückkehren sollte, sei eine neue Risikobewertung dringend erforderlich, betonte Plickert. „Es besteht die Möglichkeit, dass A. nach seiner Einreise in den Untergrund abtaucht. Natürlich muss er auch damit rechnen, dass er in zweiten Verfahren erneut abgeschoben wird.“ Dass er die verbleibende Zeit bis zu einer Gerichtsentscheidung zu einem Anschlag nutzen könnte, sei jedenfalls nicht vom Tisch zu wischen. Um das zu verhindern, sei die Polizei enorm gefordert, betonte der Gewerkschafter. Etwa 30 Kolleginnen und Kollegen seien täglich für eine Rund-um-die-Uhr-Beobachtung des Mannes bereitzustellen.