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Bauarbeiter mit Ziegelstein

151 neue Wohnungen in Magdeburg genehmigt

Magdeburg, den 28. August 2018


Halbjahresbilanz: IG BAU fordert mehr Personal für Bauämter 


Gebremster Bau-Boom: Zwischen Januar und Juni wurde in Magdeburg der Neubau
von 151 Wohnungen genehmigt. Das sind 24,9 Prozent weniger als im ersten Halbjahr
des vergangenen Jahres, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilt. Die
Gewerkschaft beruft sich dabei auf neueste Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Investitionen von insgesamt 24,1 Millionen Euro planen demnach die Bauherren in
Magdeburg, um aus den erteilten Genehmigungen neue Wohnungen zu machen. Die
IG BAU Altmark-Börde-Harz sieht jedoch Luft nach oben. „Viele Sozialwohnungen sind
aus der Preisbindung gefallen – und jetzt mit deutlich höherer Miete auf dem Markt.
Gegen den Schwund bei Sozialmietwohnungen und gegen den Mangel an bezahlbaren
Wohnungen hilft nur eins: bauen, bauen, bauen“, sagt Bezirksvorsitzende Elke Bobles.

Erschwert werde das Bauen und Planen allerdings durch fehlendes Personal in den
Bauämtern. Nach IG BAU-Angaben sank die Zahl der Beschäftigten in den
kommunalen Baubehörden in Sachsen-Anhalt zwischen 1995 und 2010 um 40 Prozent
– zwischen 2011 und 2016 dann noch einmal um weitere 40 Prozent. Das hat eine
Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden. Danach
kamen auf 1.000 Einwohner in Sachsen-Anhalt zuletzt lediglich rund 0,7 Vollzeit Beschäftigte
in den Bauverwaltungen. 

„Der jahrelange Personalabbau in den Ämtern rächt sich in Zeiten einer anziehenden
Baukonjunktur besonders“, sagt Bobles. Engpässe bei der Planung und Genehmigung
führten dazu, dass wichtige Bauprojekte verschleppt würden. Das betreffe auch die
kommunale Infrastruktur – wie den Bau von Schulen, Straßen und Krankenhäusern.

Laut DIW geben Städte und Gemeinden im Schnitt 85 Prozent ihrer Investitionen für
Bauten aus. „Mangelnde Planungskapazitäten haben daher enorme Auswirkungen auf
das Bauen vor Ort“, so Bobles. Deshalb sei ein Großteil der Kämmerer auch weiterhin
skeptisch, was den Abbau des Investitionsrückstands angehe. Nach einer Umfrage des
aktuellen KfW-Kommunalpanels rechnen nur 32 Prozent der Kämmerer damit, den
Rückstand bei der Verkehrsinfrastruktur in den nächsten fünf Jahren abzubauen – trotz
einer guten finanziellen Entwicklung in den meisten Kommunen. 68 Prozent erwarten,
dass der Investitionsstau gleich bleibt oder anwächst. 



Bild: Wieder stärker gefragt – Steine sind der Rohstoff der Baukonjunktur. Doch eine
entscheidende Bremse beim Neubau ist der Personalmangel in den Behörden, so die
IG BAU.  Foto: William Diller / IG BAU