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BSI veröffentlicht Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2018

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) - 11. Oktober 2018



Bonn/Berlin, 11. Oktober 2018. Die Gefährdungslage im Bereich der 
Cyber-Sicherheit in Deutschland ist in den vergangenen Monaten 
vielschichtiger geworden. WannaCry, NotPetya, Efail oder Spectre/Meltdown 
sind Ausdruck einer neuen Qualität von Cyber-Angriffen und 
IT-Sicherheitsvorfällen, die sich gegen die Grundpfeiler der 
Informationstechnologie richten. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung 
und Vernetzung von IT-Systemen, Alltagsgegenständen und Industrieanlagen 
voran, wodurch sich die potenzielle Angriffsfläche und auch die Abhängigkeit 
von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft von funktionierenden IT-Systemen 
täglich vergrößert. Diese Kombination aus neuer Angriffsqualität und 
zunehmender Digitalisierung hebt die Gefährdungslage auf ein neues Niveau. 
Dies geht aus dem „Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2018“ 
hervor, den BSI-Präsident Arne Schönbohm heute gemeinsam mit 
Bundesinnenminister Horst Seehofer der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

„Die Gefährdungslage fordert uns als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde 
täglich heraus, neue Lösungen zu konzipieren und umzusetzen. Der Lagebericht 
macht deutlich, dass wir mit unseren Maßnahmen im Bereich der Prävention, 
Detektion und Reaktion wesentliche Erfolge erzielen konnten, etwa durch die 
Umsetzung der Cyber-Sicherheitsstrategie der Bundesregierung oder des 
IT-Sicherheitsgesetzes. Wenn wir unsere führende Position behalten und „Made 
in Germany“ auch im Cyber-Raum weiterhin als Markenzeichen gelten soll, dann 
dürfen wir nicht nachlassen, den Dreiklang aus Digitalisierung, Vernetzung 
und Innovationsgeschwindigkeit mit kreativen und praxisrelevanten Angeboten 
für mehr Cyber-Sicherheit zu verstärken. Dazu braucht es eine zentrale 
Cyber-Sicherheitsbehörde wie das BSI, die personell und finanziell den 
Herausforderungen entsprechend ausgestattet ist,“ erklärt BSI-Präsident Arne 
Schönbohm (Foto).


Dynamische Gefährdungslage erfordert flexible Gegenmaßnahmen

Das BSI beobachtet eine hohe Dynamik der Angreifer bei der Weiterentwicklung 
von Schadprogrammen und Angriffswegen. Bekannte Schadsoftware-Familien werden 
fortlaufend verändert, weiterentwickelt und mit zusätzlichen Schadfunktionen 
ausgestattet. Auf Seiten der Verteidiger erfordert dies hohe Aufmerksamkeit 
und Flexibilität zur Gewährleistung der Informationssicherheit.
Im Unterschied zu den Vorjahren sind im Berichtszeitraum 2017/2018 größere 
Angriffswellen mit Verschlüsselungs-Software (Ransomware) ausgeblieben. 
Dennoch bleibt Ransomware eine massive Gefährdung, wie die Angriffe mit der 
Schadsoftware Petya/NotPetya eindrucksvoll gezeigt haben, die auch in der 
deutschen Wirtschaft Schäden in Millionenhöhe verursachten. Als neue 
Gefährdung hat das BSI im Lagebericht das Thema illegales Krypto-Mining näher 
betrachtet. Aufgrund der hohen finanziellen Attraktivität und der 
Unauffälligkeit der Infektionen ist illegales Krypto-Mining als signifikant 
zunehmendes Cyber-Risiko zu bewerten.


BSI: Integrierte Wertschöpfungskette der Cyber-Sicherheit

In den letzten Jahren hat die Bundesregierung zahlreiche Maßnahmen ergriffen, 
um der Gefährdungslage zu begegnen. Das BSI als die nationale 
Cyber-Sicherheitsbehörde verfügt auf Basis seiner technisch tiefgehenden 
Expertise über eine integrierte Wertschöpfungskette der Cyber-Sicherheit, die 
von der Cyber-Abwehr über die Beratung und Entwicklung sicherheitstechnischer 
Lösungen und Handlungsempfehlungen bis hin zur Standardisierung und 
Zertifizierung von IT-Produkten reicht. Mit dem Nationalen IT-Lagezentrum, 
CERT-Bund und dem Cyber-Abwehrzentrum sind drei wesentliche Bausteine der 
nationalen Cyber-Sicherheitsarchitektur beim BSI angesiedelt. Um im 
gesamtstaatlichen Interesse ein einheitliches Sicherheitsniveau zu 
gewährleisten und den Aufbau von Doppelstrukturen zu vermeiden, hat das BSI 
zudem die Zusammenarbeit mit den Bundesländern und Kommunen ausgebaut.

Das BSI setzt sich jeden Tag aufs Neue mit neuen Angriffsmethoden, neuen 
Abwehrmechanismen und neuen Technologien auseinander. So wurden in den 
letzten Monaten verschiedene Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit Themen 
wie dem maschinellen Lernen, Quantencomputern sowie der 
Informationssicherheit bei Entwicklung und Aufbau des neuen 
Mobilfunkstandards 5G befassen. Damit ist das BSI die zentrale Stelle für 
Cyber-Sicherheit in Deutschland und wird gemäß Koalitionsvertrag auch in den 
kommenden Jahren konsequent ausgebaut und fortentwickelt.