header-placeholder


image header
image
wissensluecken bei guertelrose erhoehen das erkrankungsrisiko risikofaktoren und schutzmoeglichkeit

Gesundheits News: Wissenslücken bei Gürtelrose erhöhen das Erkrankungsrisiko

München (ots) - 12. Oktober 2018


Risikofaktoren und Schutzmöglichkeit sind kaum bekannt



- Risikofaktor Alter ab 50 Jahre - kaum jemand weiß Bescheid

- Gürtelrose kann in seltenen Fällen ansteckend sein

- Schmerzen durch Gürtelrose und andere Folgen

- Vorbeugung - Möglichkeit der Impfung kaum bekannt


Gürtelrose ist eine Erkrankung, die mit zunehmenden Alter auftritt und mit Schmerzen oder auch mit Komplikationen verbunden sein kann. Eine Impfung kann vor dieser Erkrankung und deren Konsequenzen schützen. Zugelassen ist die Impfung für Erwachsene ab 50 Jahren, und damit für die Personengruppe, die von einer Gürtelrose am häufigsten betroffen ist. In der Bevölkerung ist die Schutzmöglichkeit derzeit ebenso wenig bekannt, wie viele Grundlagen der Erkrankung. Aufklärung ist notwendig, um die Risikogruppe mit den Möglichkeiten der Prävention vertraut zu machen und damit zum Teil schwerwiegende Krankheitsverläufe zu vermeiden.

Von Gürtelrose hat zwar fast jeder (97 Prozent) schon mal gehört, aber kaum jemand kennt die wichtigen Fakten zur Erkrankung oder Vorbeugung: Wer hat ein erhöhtes Krankheitsrisiko? Wodurch wird Gürtelrose ausgelöst? Ist ein Patient mit Gürtelrose ansteckend? Welche Folgen sind für die Gürtelrose typisch? Wie kann man sich vor einer Gürtelrose schützen? Hier gibt es viele Vermutungen und Mythen. Das hat eine Umfrage der INTERROGARE Healthcare Research im Auftrag von GSK ergeben. 800 Personen über 50 Jahren wurden als repräsentative Stichprobe befragt.


Risikofaktor Alter ab 50 Jahre - kaum jemand weiß Bescheid

In Europa erkrankt etwa jeder Dritte im Laufe seines Lebens an Gürtelrose. In Deutschland sind es 400.000 pro Jahr, zwei Drittel der Betroffenen sind über 50 Jahre. Ab 85 Jahren steigt das Risiko besonders; in dieser Altersgruppe kann jeder Zweite an einer Gürtelrose erkranken. Ab etwa 50 Jahren wird die Abwehrkraft des Immunsystems merklich geringer. Häufigere Infektionen und schwerere Krankheitsverläufe sind daher mit steigendem Alter typisch.

Alle Personen ab 50 gehören damit zur Risikogruppe für Gürtelrose - die Umfrage zeigt, dass das allerdings nur 13 Prozent der Betroffenen wissen. Neben der Grundvoraussetzung, in der Vergangenheit irgendwann einmal Windpocken gehabt zu haben, ist ein Alter ab 50 Jahren damit der wichtigste Risikofaktor. 40 Prozent der Befragten sind jedoch der Meinung, dass es keine Personengruppe gibt, die häufiger als andere an Gürtelrose erkrankt.

Die Auslöser für den Ausbruch einer Gürtelrose kann neben dem (fortgeschrittenen) Alter auch eine Immunschwäche sein. Ob Stress tatsächlich eine Gürtelrose auslösen kann, ist wissenschaftlich sehr umstritten. Immunschwäche und Stress vermuteten mehr als die Hälfte der Befragten (58 und 53 Prozent), das Alter sehen aber nur 15 Prozent der Befragten als möglichen Auslöser.


Gürtelrose kann in selten Fällen ansteckend sein

Obwohl für die Erstinfektion (Windpocken) und die Reaktivierung (Gürtelrose) dasselbe Virus verantwortlich ist (Varizella-Zoster-Virus), werden zwei unterschiedliche Erkrankungen hervorgerufen, die sich in vielen zentralen Aspekten unterscheiden. Dass die Windpocken hochansteckend sind, ist weithin bekannt. Über 99 Prozent der über 50-Jährigen haben die Windpocken in Kindheit und Jugend durchgemacht. Unklarheit besteht bei den meisten Befragten darüber, wie groß die Ansteckungsgefahr bei der Gürtelrose ist. 58 Prozent glaubten, dass Gürtelrose nicht ansteckend sei oder konnten keine Angabe dazu machen. Nur 16 Prozent der Befragten wussten, dass Gürtelrose nur für Personen ansteckend ist, die noch keine Windpocken und/oder eine Windpockenimpfung hatten. Da die Windpocken einer Gürtelrose zwangsläufig vorausgehen, erkrankt eine Person nach einer Ansteckung bei einem Gürtelrosepatienten an Windpocken und nicht an Gürtelrose. Ein weiterer Unterschied zwischen den Windpocken und der Gürtelrose besteht darin, dass man an Windpocken nur einmal, an Gürtelrose aber mehrmals erkranken kann. Immerhin 60 Prozent der Befragten wussten hier Bescheid.


Schmerzen durch Gürtelrose und andere Folgen

Eine Gürtelrose kann mit unangenehmen, schmerzhaften oder langwierigen Folgen behaftet sein. Die häufigste Folge, chronische Schmerzen, kennt fast jede/r zweite Befragte (48 Prozent). Noch jede/r Dritte weiß von bleibenden Narben (32 Prozent). Weniger bis nicht bekannt sind eine mögliche Gesichtslähmung (13 Prozent), die Gefahr des Erblindens (7 Prozent) und das erhöhte Risiko für einen Schlaganfall (3 Prozent).


Vorbeugung - Möglichkeit der Impfung kaum bekannt

Stress wurde von mehr als jeder/m zweiten Befragten als Auslöser vermutet. So ist es naheliegend, dass 43 Prozent die Stressvermeidung als Möglichkeit der Prävention einschätzten. Das ist jedoch keineswegs gesichert. Die Möglichkeit einer Schutzimpfung war allerdings den wenigsten Personen der Zielgruppe bekannt. Nur 12 Prozent nannten diese Möglichkeit der Vorbeugung, wohingegen sogar 15 Prozent der Meinung waren, dass es keine Maßnahmen gäbe, um sich vor Gürtelrose zu schützen. Andererseits überschätzten viele Befragte fälschlicherweise den schützenden Effekt allgemeiner gesunder Verhaltensweisen wie vitaminreiche Ernährung, Bewegung an der frischen Luft oder das Vermeiden von starker Sonne. Auch diese Antworten deuten auf eine häufige Verwechslung der Gürtelrose (Herpes zoster) mit dem Lippenherpes (Herpes simplex) hin. Eine Impfung gegen Gürtelrose kann sowohl vor der Erkrankung selbst als auch vor den Komplikationen schützen.

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Impfung nicht standardmäßig bis eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO vorliegt. Die STIKO schreibt: "Nach individueller Risiko-Nutzen-Abwägung kann die Impfung sinnvoll sein." Einige Kassen erstatten die Impfung bereits freiwillig. Daher empfiehlt sich in jedem Fall eine individuelle Nachfrage bei der Krankenkasse.



Foto: Wissenslücken bei Gürtelrose erhöhen das Erkrankungsrisiko - Arzt mit Patient  
Quelle: "obs/GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG/Monkey Business Images"