header-placeholder


image header
image
foto woessmann d

ifo: Extern vergleichende Prüfungen verbessern die Schülerleistungen

Dienstag, den 23. Oktober 2018


Die Einführung extern vergleichender Prüfungen verbessert die Schülerleistungen in Mathematik, Naturwissenschaften und im Lesen. Im Gegensatz dazu führen schulinterne Tests und Inspektionen der Lehrkräfte ohne externen Vergleich nicht systematisch zu besseren Schülerleistungen. Externe Vergleiche sind also wichtig, damit Prüfungen die Schülerleistungen verbessern. Das ist das Resultat einer neuen Studie aus dem ifo Institut.

„Aus unserer Sicht vernachlässigt die Debatte um Tests oftmals die wichtige Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen von Tests“, sagt Ludger Wößmann (Foto), Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik. Auf eine große Schülerschaft normierte Tests, deren externer Vergleich Konsequenzen für die Schulen hat, unterscheiden sich grundlegend von Tests, die von den Lehrern selbst erstellt wurden, um die Lernfortschritte ihrer Schulklasse zu überprüfen. „Eltern und Lehrkräfte fühlen sich manchmal einer Testeritis ausgesetzt. Dann sollten Politik und Schulen sich auf extern vergleichende Prüfungen konzentrieren“, sagt Wößmann.

Darüber hinaus sind die Effekte der Einführung von Prüfungssystemen tendenziell stärker in solchen Schulsystemen, die bisher schwache Schülerleistungen aufweisen.

Für die Studie wurden die Ergebnisse von über zwei Millionen SchülerInnen aus allen sechs Pisa-Studien von 2000 und 2015 ausgewertet. „In vielen Ländern haben regelmäßige Leistungsüberprüfungen von SchülerInnen in den letzten Jahren zugenommen“, sagt Wößmann. Laut Europäischer Kommission haben 8 von 18 untersuchten Ländern zwischen 2000 und 2015 nationale Tests eingeführt, die am Ende der Grundschule oder Sekundarstufe I über die weitere Schullaufbahn der SchülerInnen entscheiden. „Im gleichen Zeitraum ist in 23 der 59 Länder, die wir in unserer Analyse betrachten, der Anteil der Schulen, die standardisierte Prüfungen für externe Vergleiche einsetzen, um mehr als 20 Prozentpunkte gestiegen“, sagt Wößmann.