Magdeburger Persönlichkeit: Preußenkönigin Luise galt als Schutzpatronin Magdeburgs

Die Älteren unter den Magdeburgern werden sie noch kennen: Die Originalstatue von Königin Luise im heutigen Geschwister-Scholl-Park. Sie überlebte die Wirren des Krieges, jedoch nicht den Sozialismus. Im Jahre 1901 eingeweiht, stand die Statue über 60 Jahre am Eingang des gleichnamigen Parks, der 1951 seinen heutigen Namen erhielt. 1963 wurde das Denkmal beseitigt und war seitdem verschollen.

Recherchen des Instituts für Geschichte der Universität Magdeburg ergaben, dass Vertreter der TH Magdeburg die Skulptur aus ideologischen Gründen entfernten und diese auf dem Hochschulgelände achtlos dem Verfall überließen. Einzig der Kopf wurde gerettet und überdauerte die Jahrzehnte im Vorgarten der Familie Felgenträger. Im Juni 2004 übergab Christian Felgenträger diesen dem Kulturhistorischen Museum. Daraufhin beschloss die Magdeburgische Gesellschaft von 1990 e.V. sich in Zusammenarbeit mit der Uni Magdeburg für die Wiederherstellung des Luisendenkmals in Originalgröße einzusetzen. Anhand historischer Fotografien und des Kopfes entstand eine detailgetreue Nachbildung der 2,40 m hohen Statue aus weißem Carrara-Marmor. Die Gesamtkosten von etwa 100.000 Euro wurden aus Spenden und Sponsorengeldern finanziert. Am 19. Juni 2009 kehrte Luise an ihren alten Standort zurück. 

Königin Luise von Preußen (1776–1810) gilt als Schutzpatronin der Stadt. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon 1806 hatte sich die Preußenkönigin persönlich beim französischen Kaiser für die Schonung Magdeburgs eingesetzt. Dafür wurde sie vom Volk verehrt.