header-placeholder


image header
image
35b3ab2a19f46ac3056fff8ccff085c4 XL

Wirtschaftsrat rügt Ausweitung der Herstellerverantwortung für Einwegkunststoffe

Dienstag, den 20. November 2018


Wolfgang Steiger: Statt Gängelung der Hersteller braucht es einen gesamtheitlichen Ansatz zur Abfallreduktion


Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. kritisiert anlässlich der Trilogverhandlungen zwischen Europäischer Kommission, Rat und Europäischem Parlament zur sogenannten EU-Einwegkunststoff-Richtlinie die vorgeschlagenen Maßnahmen zur erweiterten Herstellerverantwortung für Einwegkunststoffe. „Statt Symbolpolitik brauchen wir einen gesamtheitlichen Ansatz, der Kunststoffabfälle in der Umwelt effektiv reduziert und gleichzeitig die Kreislaufführung von Kunststoffen effizient ausbaut“, so Generalsekretär Wolfgang Steiger (Foto). „Eine Gängelung der Hersteller kann und wird mangelndes Umweltbewusstsein der Bürger nicht kompensieren. Uns allen muss doch klar sein: Wenn Müll in die Landschaft geworfen wird, ist dafür der Konsument verantwortlich, nicht das Produkt.“

Die vom Europäischen Parlament vorgeschlagene Ausweitung der Herstellerverantwortung ist daher weder verhältnismäßig noch zielführend. Hersteller und Inverkehrbringer allein für die Sauberkeit im öffentlichen Raum verantwortlich zu machen, stellt etablierte Prinzipien des europäischen Umweltrechts auf den Kopf, ohne an der Ursache für den Eintrag von Abfällen in die Umwelt anzusetzen. „Abfälle, die von Verbrauchern achtlos in die Umwelt geworfen werden, liegen außerhalb des Einflusses von Herstellern und Händlern und daher auch jenseits einer vollziehbaren Herstellerverantwortung“, erklärt Wolfgang Steiger. „Gleichzeitig wurde im März dieses Jahres mit dem europäischen Abfallpaket bereits ein neues Fundament für die Verantwortung von Herstellern und Inverkehrbringern für Abfälle und Verpackungen geschaffen.“

Statt neuer symbolpolitischer Vorschriften gilt es deshalb nun, das europäische Abfallpaket konsequent umzusetzen und vor allem endlich einmal konsequent Rechtsunsicherheit zu vermeiden. „Dies ist auch entscheidend, um die Planungssicherheit für zukünftige Investitionen in neue Recycling-Verfahren nicht zu gefährden“, sagt Wolfgang Steiger.