header-placeholder


image header
image
20181211 PM WetterOnline gefuehlte Temperatur

Kalt oder warm? Temperaturgefühl ist relativ - Was unser Kälte- und Wärmeempfinden beeinflusst

Dienstag, den 11. Dezember 2018


Besonders im Winter lässt sich häufig folgendes Phänomen beobachten: Während sich die einen dick in ihre Daunenjacken mummeln, reicht den anderen nur ein T-Shirt. Die Umgebungstemperatur wird sehr unterschiedlich und oft auch anders als die gemessene Temperatur wahrgenommen. Aber warum?

Wind macht die Temperatur gefühlt kälter

Turnschuhe oder Sandalen? Top oder Pulli? Bei diesen Entscheidungen hilft der Blick auf die Wettervorhersage und die erwarteten Temperaturen. Das Temperaturempfinden des Menschen weicht jedoch von diesen Werten ab. Grund dafür sind eine Vielzahl von Faktoren: die Bewegungsintensität, die Körpergröße, das Gewicht, verschiedene Hauteigenschaften wie Behaarung oder Hauttyp und natürlich die Bekleidung. Ein weiterer Parameter, der das Temperaturempfinden wesentlich beeinflusst, ist der Wind. Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Die auf einem Thermometer angezeigte Temperatur empfinden wir umso kälter, je stärker der Wind weht. Dies liegt daran, dass der Körper durch den Wind schneller auskühlt.“ Dieses Phänomen nennt man „Windchill“, sein Wert gibt die vom Wind abhängige, gefühlte Temperatur an. Je nach Windstärke kann in Deutschland der Windchill bis zu 15 Grad von der gemessenen Temperatur abweichen. 

Sonnenwärme und Luftfeuchtigkeit

Neben dem Windchill gibt es noch weitere Faktoren, die die gefühlte Temperatur beeinflussen, so Wetterexperte Matthias Habel: „Unser Kälte- und Wärmeempfinden kann ebenso von der Luftfeuchtigkeit und dem Stand der Sonne abhängen. Ist es im Winter windstill und sonnig, spüren wir die Kälte gar nicht mehr so intensiv“. Die gleiche gemessene Temperatur empfindet man in der prallen Sonne wärmer als im Schatten, da der Körper hier mehr direkte Sonnenstrahlung empfängt. Ein anderes Phänomen zeigt sich vor allem im Sommer: Bei Hitze fangen wir an zu schwitzen. Durch die Verdunstung von Schweiß kühlt der Körper ab. Bei hoher Luftfeuchtigkeit verdunstet jedoch weitaus weniger Schweiß als bei trockener Umgebungsluft. Da sich unser Körper so schneller aufheizt, fühlt sich schwüle Luft mit hoher Feuchtigkeit wärmer an, als Luft mit der gleichen Temperatur und weniger Luftfeuchtigkeit. 


Foto: Wie kalt wir es draußen empfinden, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Quelle: WetterOnline