Ende Oktober 2018 zählte die DSO
787 durchgeführte Organspenden in Deutschland. Damit lag die Zahl der Spender
bereits nahe am Gesamtergebnis des vergangenen Jahres (2017: 797) und hat
aktuell mit 832 Organspenden (Stand 18. November 2018) diese Marke deutlich
überschritten.
So ergibt sich für 2018 eine
Spenderrate von über 11 Spendern pro eine Million Einwohner. Im Jahr 2017 lag
diese bei 9,7. Auch die Summe der entnommenen Organe ist gestiegen. Bislang
konnten 2.566 Organe aus Deutschland über Eurotransplant an schwerkranke
Wartelistenpatienten vermittelt werden. Es waren 1.317 Nieren, 245 Herzen, 286
Lungen, 644 Lebern, 72 Bauchspeicheldrüsen und 2 Dünndärme. Jedes einzelne
Organ bedeutet Hoffnung für schwerkranke Menschen, für die es keine anderen
Therapiemöglichkeiten mehr gibt.
Potenziale sind vorhanden
Einen der Gründe für diese
positive Entwicklung vermutet die DSO in der anhaltenden öffentlichen
Diskussion um die geringen Spenderzahlen und mögliche Konsequenzen.
Dr. med. Axel Rahmel,
Medizinischer Vorstand: „Allein die verstärkte Aufmerksamkeit auf das Thema hat
vermutlich in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass Ärzte und Pflegende im
Klinikalltag häufiger an die Möglichkeit von Organspenden denken und den
Kontakt zu uns aufnehmen.“ Aber auch in der Bevölkerung war das Thema sehr
präsent und hat zu mehr Diskussionen in den Familien geführt, so dass die Frage
nach einer möglichen Organspende für die Angehörigen nicht so häufig
überraschend kam. Dies zeige, dass der Erfolg der Organspende sehr vom
Engagement der Beteiligten und der Information der Öffentlichkeit abhänge, so
der Mediziner.
Das Erkennen eines möglichen
Spenders ist entscheidend
Das Erkennen und Melden möglicher
Organspender ist der erste und somit besonders wichtige Schritt im
Organspendeprozess. Umso erfreulicher ist es laut Rahmel, dass die Zahl der
organspendebezogenen Kontakte durch die Kliniken mit der DSO von Januar bis
Oktober im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 25 Prozent gestiegen sei.
In insgesamt 2.340 Fällen haben Krankenhäuser die zuständigen DSO-Regionen
kontaktiert, um die Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dazu zählen
erste telefonische Beratungen ebenso wie die Durchführung einer Organspende.
Die DSO-Koordinatoren sind für die Mitarbeiter der Intensivstationen rund um
die Uhr erreichbar. Im Spendeprozess übernehmen sie die Abstimmung und
Koordination der Abläufe.
Kliniken brauchen dringend
bessere Rahmenbedingungen
Für eine stabile und nachhaltige
Steigerung der Spenderzahlen sind nach Ansicht der DSO jetzt vor allem
strukturelle Verbesserungen nötig, wie sie der Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister
Jens Spahn vorsieht. Die Stärkung der Transplantationsbeauftragten und die
aufwandsgerechte Finanzierung sind die Basis dafür, dass mögliche Organspenden
zuverlässig erkannt und an die DSO gemeldet werden. Die Koordinierungsstelle wird
die geplanten Maßnahmen nach Kräften unterstützen. „Wir verstehen uns als enge
Partner der Kliniken, wenn es um die Gemeinschaftsaufgabe Organspende geht“,
unterstreichen die beiden DSO-Vorstände Dr. Axel Rahmel und Thomas Biet.
Text - Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation