Stellungnahme der Bundeszentrale
für gesundheitliche Aufklärung zur HPV-Impfung
Weitere Behörden im
Geschäftsbereich des BMG sind für die Beantwortung von Fragen zur Sicherheit
von Impfstoffen – hier das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) – und zur Empfehlung von
Impfungen – konkret das Robert Koch-Institut (RKI), bei dem die Ständige
Impfkommission (STIKO) angesiedelt ist – zuständig. Sie stehen mit der BZgA im
fachlichen Austausch.
In enger Kooperation der BZgA mit
dem RKI und in Abstimmung mit Fachgesellschaften und Berufsverbänden ist die
Broschüre „HPV-Impfung. So schützen Sie Ihre Kinder vor Gebärmutterhalskrebs
und anderen Krebsarten.“ entstanden. Hierzu gehören die Ärztliche Gesellschaft
zur Gesundheitsförderung e. V., der Berufsverband der Frauenärzte e. V., der
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V., die Deutsche Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe e. V., die Deutsche Krebsstiftung, die Deutsche
Gesellschaft für Urologie e. V., die Deutsche STI-Gesellschaft, das
Gesundheitsnetz Rhein Neckar e. V., das HPV-Frauen-Netzwerk, die Metropolregion
Rhein-Neckar GmbH und profamilia.
Die Elternbroschüre der BZgA
ordnet die HPV-Impfung als sicher ein, nennt mögliche Nebenwirkungen wie
Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Impfstelle und weist darauf hin, dass
es bei Jugendlichen häufiger zu Schwindel direkt nach der Impfung kommen kann.
Vor dem Hintergrund der Einschätzung der Kommission zur Globalen Sicherheit von
Impfungen (GACVS) bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist die Broschüre
auf 270 Millionen durchgeführte HPV-Impfungen weltweit hin (Stand 2017) und
greift die von der Kommission gezogene Schlussfolgerung auf, „dass die
HPV-Impfung extrem sicher ist“ (siehe https://www.who.int/vaccine_safety/committee/topics/hpv/June_2017/en/).
Die Aussage zu schweren
Nebenwirkungen bezieht sich auf solche Nebenwirkungen, die die Gesundheit
nachhaltig beeinträchtigen. In Einzelfällen können Nebenwirkungen wie
Kopfschmerzen, Schwindel oder Müdigkeit auch in einer schweren Form auftreten.
Diese sind jedoch zeitlich begrenzt.
Für Deutschland liegt von der
STIKO seit 2007 die HPV-Impfempfehlung für Mädchen vor, seit Mitte 2018 auch
die für Jungen. Die STIKO stellt ebenfalls „keine schweren unerwünschten
Ereignisse nach HPV-Impfung bei Jungen bzw. Männern in den Zulassungsstudien“
fest (siehe Epidemiologisches Bulletin, 28. Juni 2018, Nr. 26; https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2018/Ausgaben/26_18.pdf?__blob=publicationFile).
Weiter heißt es: „Auch aus den zwischen 2006 und 2017 akkumulierten Daten aus
der Postmarketing-Surveillance bei Frauen lässt sich schlussfolgern, dass kein
erhöhtes Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse nach HPV-Impfung
besteht."
Die gesundheitlichen Vorteile
einer Impfung zur Vermeidung von Krebsleiden stehen möglichen Risiken der
Impfungen gegenüber. Eine aktuelle australische Studie zeigt, dass hohe
Impfraten in Kombination mit Screenings entscheidend dazu beitragen, dass
Gebärmutterhalskrebs nahezu vollständig eliminiert werden kann. Mädchen und
Jungen, denen aus Überschätzung der Risiken die Impfung vorenthalten wird,
haben ein nachgewiesenes höheres Risiko, im späteren Leben an bestimmten
Krebsarten bzw. deren Vorstufen zu erkranken.
In einem Bericht des SWR-Magazins
„Report Mainz“ zur HPV-Impfung werden mögliche Nebenwirkungen suggeriert, für
die es keine wissenschaftliche Evidenz gibt. Die BZgA informiert auf Basis der
aktuellen wissenschaftlichen Evidenz zur HPV-Impfung, entsprechend der
HPV-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut
(RKI). In dem TV-Bericht wird der Nutzen der HPV-Impfung, für den es gute
wissenschaftliche Evidenz gibt, weitgehend ignoriert.
Quelle: BZgA - Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung