Wie können Kinder mit einer
schweren Epilepsie behandelt werden, wenn Medikamente nicht ausreichend helfen?
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin bietet jetzt die Epilepsiechirurgie
als mögliche Alternative an, um die Anfälle wirkungsvoll zu reduzieren. Im
zertifizierten Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche arbeitet ein
spezialisiertes Team aus Kinderneurologen, Kinderneurochirurgen,
Neuroradiologen, Psychologen und Therapeuten in Diagnostik und Therapie
interdisziplinär zusammen.
Rund ein Prozent aller Kinder und
Jugendlichen in Deutschland leiden an Epilepsie. Die dritthäufigste
neurologische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter kann in rund 70 Prozent der
Fälle zufriedenstellend medikamentös behandelt werden. Lässt sich die
Häufigkeit der Anfälle nicht ausreichend verringern, kann ein
epilepsiechirurgischer Eingriff sinnvoll sein. Insbesondere bei Kindern mit
Anfällen, die von einem möglichst klar definierbaren Bereich des Gehirns
ausgehen, ist eine Operation eine Alternative.
„Häufig wird die Epilepsiechirurgie als letzte Behandlungsmöglichkeit angesehen, dabei ist die Erfolgsquote der Anfallsfreiheit bei Kindern am höchsten. Die Mädchen und Jungen können sich anschließend deutlich besser entwickeln – bei einigen Kindern bedeutet ein hirnchirurgischer Eingriff sogar erst den Beginn einer normalen Entwicklung und damit eines normalen Lebens“, sagt Prof. Dr. Angela M. Kaindl, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie.
Prof.
Dr. Ulrich-Wilhelm Thomale, Leiter der Pädiatrischen Neurochirurgie, ergänzt:
„Viele Eltern haben nachvollziehbare Ängste vor der Operation am Gehirn, doch
moderne Techniken, erfahrene Operateure und ein interdisziplinäres Team machen
die Epilepsiechirurgie in den spezialisierten Zentren zu einem sehr sicheren
Verfahren.“
Spezialsprechstunde
Epilepsiechirurgie für Kinder und Jugendliche
Die Spezialsprechstunde findet
freitags von 9 bis 14 Uhr statt. Eine Anmeldung ist telefonisch unter +49 30
450 566 302/112 oder per E-Mail an neuropaediatrie@charite.de möglich.
Text - Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin