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Foto Christine Behle

ver.di bedauert Einstellung des Flugbetriebs der Germania und die Folgen für die Beschäftigten

Dienstag, den 5. Februar 2019


"Wir bedauern außerordentlich, dass die Germania Insolvenz angemeldet
und den Flugbetrieb eingestellt hat, insbesondere für die
Beschäftigten und ihre Familien", betont
ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Es sei tragisch, dass
keine andere Lösung für das Unternehmen und damit für die Sicherung
der rund 1150 Arbeitsplätze gefunden wurde. "Die Crews haben trotz
der Turbulenzen den vollen Einsatz gezeigt und dürfen jetzt nicht
allein gelassen werden."

Nach Air Berlin sei nun ein weiteres deutsches Luftfahrtunternehmen
in die Pleite gerutscht. Eine Ursache für die Marktverschiebungen sei
der ruinöse Wettbewerb und der damit erzeugte Druck auf die
Luftverkehrsbranche. Billige Tickets und der ständige
Unterbietungswettbewerb gingen eindeutig zulasten der Beschäftigten,
die in vielen Fällen unter schwierigen Arbeitsbedingungen tätig sind
und häufig nicht gerecht entlohnt werden. Wie Easyjet, Ryanair und
Eurowings habe auch Germania versucht, von der Air Berlin Insolvenz
zu profitieren. Aufgrund des schwachen Finanzpolsters habe sich
Germania jedoch übernommen und sei mit dem veränderten
Geschäftsmodell gescheitert.

Es gebe bei Germania keine Tarifverträge und keine
Betriebsratsstrukturen, so dass die Gewerkschaft nicht in das
Insolvenzverfahren involviert sei. Leider ist Germania in der Branche
kein Einzelfall, auch andere Gesellschaften wenden keine
Tarifverträge an und verwehren den Beschäftigten die ihnen gesetzlich
zustehenden Mitbestimmungsrechte und die Wahl von Betriebsräten.

Behle wies jedoch darauf hin, dass die ver.di-Mitglieder bei Germania
selbstverständlich Beratungen durch die Gewerkschaft in Anspruch
nehmen könnten und sicherte ihnen rechtliche Unterstützung zu.


Foto:Christine Behle / Copy Kay Herschelmann


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