Der Experten-Tipp von Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Vormann,
Ernährungswissenschaftler, Institut für Prävention und Ernährung, Ismaning
„Durch Trinken eines hydrogencarbonatreichen Heilwassers
kann eine basenüberschüssige Ernährung noch wesentlich unterstützt werden; dies
trägt in besonderer Weise zur Erhaltung der körpereigenen Puffersysteme
bei."
Im menschlichen Organismus finden ständig lebenswichtige Stoffwechselprozesse statt. Diese hängen von einem ausgeglichenen-Säure-Basen-Verhältnis ab: nur in einem ganz bestimmten pH-Milieu (leicht basisch) können sie optimal ablaufen. Deshalb reguliert der Körper seinen Säure-Basen-Haushalt normalerweise sofort selbst, wenn sich die Verhältnisse verschieben.
Nehmen die Säuren dennoch überhand, kann es zur
Ablagerung saurer Stoffwechselabbauprodukte im Gewebe kommen. Bei einer
Übersäuerung läuft der Stoffwechsel
buchstäblich auf Sparflamme. Dies kann sowohl die körperliche als auch geistige
Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Man fühlt sich erschöpft, ist ständig müde
und antriebslos und kann sich schwer konzentrieren. Bei langfristiger
Übersäuerung besteht auch die Gefahr negativer Auswirkungen auf den
Calciumhaushalt und damit auf die Knochenstruktur. Mineralstoffe können aus den
Knochen gelöst werden. Dies kann wiederum Osteoporose begünstigen und sich
dadurch negativ auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken. Probleme mit
Muskeln, Sehnen, Bändern oder Gelenken sind dann keine Seltenheit.
Wissenschaftliche Hinweise verdichten sich, dass ein Zusammenhang auch zwischen
Übersäuerung und Rheuma (neben anderen Stoffwechselkrankheiten) besteht.
Auch wenn der Organismus
Hydrogencarbonat im Rahmen des
Stoffwechsels selbst bildet, reichen die
Kapazitäten gerade bei einer erhöhten Säurebelastung nicht immer aus.
Hier können Heilwässer mit einem hohen Gehalt an Hydrogencarbonat (ab
ca. 1300 mg/l) helfen: sie wirken basisch und können das säureausgleichende
Potenzial des Körpers unterstützen.
Wirkungen:
Unterstützung des säureausgleichenden Potenzials des
Körpers
Neutralisierung saurer Stoffwechselabbauprodukte
Milderung von Übersäuerung
Trinkempfehlung:
Hydrogencarbonathaltige Heilwässer können zeitlich
begrenzt (4 - 6 Wochen) und im
Dauergebrauch getrunken werden. Wirkungen sind ab einem Hydrogencarbonatgehalt
von 1300 mg/l nachgewiesen.
Dosierung: 0,75 bis 2,25 Liter über den Tag verteilt
trinken.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus
ist mittlerweile eine Volkserkrankung geworden: Etwa 5 Millionen Deutsche sind
erkrankt. Diabetes mellitus Typ 2 macht sich meist nach dem 40. Lebensjahr
erstmals bemerkbar und wurde deshalb früher auch als Altersdiabetes oder
Alterszucker bezeichnet.
Dass Diabetes
immer mehr zunimmt, wird auf eine falsche Ernährung, verbunden mit Übergewicht
und zu wenig Bewegung, zurück geführt. Er entwickelt sich, wenn die
Körperzellen immer weniger auf die blutzuckersenkende Wirkung des Hormons
Insulin ansprechen. Im Gegensatz zum Diabetes Typ 1, der von Anfang an mit
Insulin behandelt werden muss, wird dem Typ 2-Patienten zunächst eine Änderung
des Lebensstils empfohlen. Meist muss er abnehmen. Das bedeutet Umstellung der
Ernährung und mehr Bewegung.
Das Trinken von Heilwasser mit einem hohen Gehalt an
Hydrogencarbonat (ab ca. 1300 mg/l) kann
dazu beitragen, eine Übersäuerung auszugleichen und einem Diabetes vorzubeugen.
In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass hydrogencarbonathaltige Heilwässer
die Kohlenhydrattoleranz steigern sowie den Blutzuckerspiegel und die
Zuckerausscheidung senken können. Dies wird vor allem auf deren basische
Wirkung zurückgeführt.
Aber auch Heilwässer mit einem hohen Magnesiumgehalt (ab
ca. 100 mg/l) sind hier sinnvoll. Mehrere große, langjährige Studien haben in den letzten Jahren gezeigt,
dass eine ausreichend hohe Magnesiumaufnahme das Auftreten eines Diabetes
mellitus Typ 2 verhindern oder zumindest hinauszögern kann. Grund: das
blutzuckersenkende Hormon Insulin kann im Körper nur richtig wirken, wenn
ausreichend Magnesium vorhanden ist (siehe auch Magnesiummangel).
Eine Reihe von Heilwässern weist sowohl einen hohen
Hydrogencarbonat- als auch Magnesiumgehalt auf.
Trinkempfehlung:
Sowohl hydrogencarbonathaltige als auch magnesiumhaltige
Heilwässer sind zum Dauergebrauch geeignet. Wirkungen sind ab einem Gehalt an
Hydrogencarbonat von ca. 1300 mg/l bzw. einem Magnesiumgehalt von ca. 100 mg/l
zu erwarten.
Dosierung: 0,75 bis 2,25 Liter über den Tag verteilt und
ca. 20 bis 30 Minuten vor den Mahlzeiten
langsam und am besten zimmertemperiert trinken.
Quelle: Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher
Mineralbrunnen e.V.