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Heute in Magdeburg: Spätshop-Entscheid schadet der Innenstadt

Magdeburg, den 18. Juli 2018


Die Entscheidung der Landesregierung, das Landesgaststättengesetz in Bezug auf „Mischbetriebe“ wie Spätshops nicht zu ändern, wird von der IG Innenstadt scharf kritisiert: 


„Aus Sicht aller Anwohner, Hausbesitzer, Vermieter und der ansässigen Unternehmer ist diese Entscheidung nicht nachzuvollziehen. Beinahe an jedem Wochenende gibt es rings um den Hassel Auswüchse an Vandalismus, Rowdytum und Kriminalität, die für jeden sichtbar auf übermäßigen Genuss von Alkohol zurückzuführen ist, doch die Landesregierung stellt sich blind.“ Vereinssprecher Arno Frommhagen, selbst Gastronom in der Innenstadt, kennt die Sorgen der ansässigen Berufskollegen: „Ein Teil der jungen Menschen kennt im Umgang mit Alkohol leider keine Grenzen mehr, hat in der Folge jede Umgangsform vergessen und hält sich nicht an gesellschaftliche Normen. Wenn die Landesregierung jetzt so tut, als ob der preiswerte Nachschub an Alkohol nichts mit den Spätshops zu tun hat, dann frage ich mich, warum sie dann am Hassel wie Pilze aus dem Boden schießen. Inzwischen gibt es sieben davon!“

Als Gesetzgeber hat die Landesregierung wieder einmal eine Chance vertan, dafür zu sorgen, dass Innenstädte in den Abend- und Nachtstunden wieder Erlebnisorte statt Stätten der Angst vor alkoholisierten Gruppen oder gar Übergriffen werden: „Wir fordern Ministerpräsident Haseloff und seinen Innenminister Stahlknecht jetzt zum persönlichen Eingreifen auf. Die Städte dürfen mit ihren Problemen nicht länger allein gelassen werden. Die Augen vor den Realitäten zu verschließen und die Hände in den Schoß zu legen, ist genau das, was  Menschen dazu treibt, sich von einer hilflosen und oft viel zu liberalen Politik abzuwenden. Kollege Stahlknecht muss nur einmal seine Polizei befragen; die Beamten werden ihm unter vier Augen bestätigen, dass die sie längst vor den Zuständen am Hassel resigniert haben.“

Die IG Innenstadt ist hingegen der Stadtverwaltung Magdeburg dankbar, die die Inititiative zur Gesetzesänderung überhaupt erst auf den Weg gebracht hat. Sie sollte Schluss machen mit der Mischform Gaststätte/Kiosk, die es Spätshops erlaubt, auch außerhalb der Ladenschlusszeiten Alkohol in Flaschen preiswert zu verkaufen.