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08 wirtschaftsnews

Volksbanken und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt wachsen deutlich bei Einlagen und Krediten.

Immobilienfinanzierungen legen mit 11,8 % zu - Wachstum der Einlagen mit 
5,9 % übersteigt das der Kredite (5,4 %) 

Magdeburg, 17. März 2017: Für Kunden oftmals erste Wahl: Die 15 
Volksbanken und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt blicken erneut auf ein 
erfolgreiches Jahr zurück. Das betreute Kundenvolumen unter Einbeziehung 
des Vermittlungsgeschäfts an Unternehmen der genossenschaftlichen 
FinanzGruppe wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Fondsgesellschaft 
Union Investment oder der R+V Versicherung stieg 2016 um 5,4 % auf 9 Mrd. 
Euro. Privatkredite legten um 5,9 % zu, bei den Einlagen dominieren die 
Sichteinlagen, die nochmals um rund ein Zehntel stiegen. Die Bilanzsumme 
der Banken wuchs um 198 Mio. Euro auf rund 4,9 Mrd. Euro (+4,2 %), die 
durchschnittliche Bilanzsumme liegt jetzt bei 326 Mio. Euro. Das 
entspricht einem Plus von 10,9 %. 

Die Zahlen zeigen, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken bei den 
Kunden hohes Vertrauen genießen. Sicherheit und Regionalität stehen weit 
oben, sagt Uwe Fabig, Vorstandsmitglied der Volksbank Magdeburg eG und 
Koordinator der Kreditgenossenschaften in Sachsen-Anhalt. Die Volksbanken 
und Raiffeisenbanken sind durch ihre Finanzdienstleistungen einer der 
Grundpfeiler für die Wirtschaftskraft des Bundeslands, sagt Fabig. Die 
Einlagen legten im vergangenen Jahr um 5,9 % auf 3,9 Mrd. Euro zu, die 
Kreditvergabe stieg um 5,4 % auf 2,3 Mrd. Euro. Zudem gab es ein Wachstum 
beim Vermittlungsgeschäft von insgesamt 4,8 %. Hier legten vor allem die 
vermittelten Bauspardarlehen an die Bausparkasse Schwäbisch Hall um 7,5 % 
auf 521,7 Mio. Euro zu sowie Hypothekendarlehen um 6,5 % auf 297,1 Mio. 
Euro. 

Immobilienfinanzierungen dominieren bei Privatkrediten

Wie beim Vermittlungsgeschäft nahmen auch bei der Kreditvergabe der Banken 
an Privatpersonen besonders Immobilienfinanzierungen zu. Um insgesamt 
11,8 % auf 510,4 Mio. Euro steigt der Bestand bei den 15 Volksbanken und 
Raiffeisenbanken. Fabig begrüßt, dass die Bundesregierung die mit der 
Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) eingeführten 
Regelungen zur Kreditvergabe verbessern will. Grundsätzlich kritikwürdig 
bleibe der mit der WIKR verbundene aus-ufernde Formalismus. 
?Beispielsweise bekommt ein Kreditnehmer eines Annuitätendarlehens 84 
Seiten Informationen ausgehändigt, bei zwei Kreditnehmern wie z.B. 
Eheleuten bekommt jeder dieses Papierpaket. Weitere etliche Seiten kommen 
hinzu, wenn bei der Finanzierung die Einbindung von KfW-Mitteln oder 
Riesterprodukten erfolgt. Das bleibt stark verbesserungswürdig, sagt 
Fabig. 

Die gewerblichen Kredite legten im vergangenen Jahr um 5,2 % zu. Dabei 
bestätigte sich auch die herausragende Stellung der Volksbanken und 
Raiffeisenbanken als starker Partner der Land- und Forstwirtschaft. Mehr 
als ein Fünftel des gesamten Kreditvolumens fließt in diesen Sektor. Im 
vergangenen Jahr stieg die Kreditvergabe hier um 9,7 % auf 297,8 Mio. Euro 
und damit fast doppelt so stark wie das gewerbliche Kreditgeschäft 
insgesamt. Im verarbeitenden Gewerbe verzeichneten Elektrotechnik, 
Feinmechanik und Optik mit einem Anstieg um rund drei Viertel auf 23,2 
Mio. Euro große Steigerungen, Kredite an Dienstleister vergrößerten sich 
um 7,7 % auf 683,5 Mio. Euro. 

Auf der Einlagenseite dominieren Sichteinlagen

Auf der Einlagenseite nehmen die täglich verfügbaren Sichteinlagen einen 
immer höheren Anteil ein. Mit einem Plus von 227 Mio. Euro (+10,5 %) auf 
2,4 Mrd. Euro sind inzwischen 61,1 % der Einlagen in einer solchen durch 
die historisch niedrigen Zinsen kaum bis gar nicht verzinsten Anlageform 
gebunden. Die Kunden suchen Sicherheit und nehmen dabei durch eine größer 
werdende Inflation vermehrt reale Einbußen hin. Als Verbund sind wir 
hervorragend aufgestellt, um Alternativen entsprechend der jeweiligen 
Bedarfssituation aufzuzeigen. Entscheidungen über Geldanlagen der Kunden 
erfordern von uns immer individuelle Antworten von Mensch zu Mensch, das 
ist die Stärke der genossenschaftlichen Beratung, sagt Fabig. Eine wieder 
steigende Inflation verstärkt den Effekt noch. Die EZB-Politik der 
Negativzinsen bedeutet dabei auch für die Volksbanken und Raiffeisenbanken 
eine immer größere Herausforderung. Seit August 2016 müssen auch 
Volksbanken und Raiffeisenbanken Negativzinsen zahlen. Auch die 
Kreditgenossenschaften selbst stellen jetzt Überlegungen an, wie sie damit 
umgehen sollen, was sehr verantwortungsbewusst geschieht. Eine eigens zu 
diesem Thema initiierte Umfrage des Genossenschaftsverbands unter seinen 
Mitgliedern zeigt, dass eine mögliche Weitergabe im Wesentlichen an 
Unternehmen, institutionelle Anleger und die öffentliche Hand erfolgt. 
Die Banken tun alles, um Negativzinsen auf breiter Front zu vermeiden, 
sagt Fabig. 

Ertragskraft bleibt trotz Margendruck stabil

Die aktuelle Geldpolitik der EZB bringt für die Banken große 
Herausforderungen mit. In einer Umfrage des Genossenschaftsverbands haben 
die Banken das Niedrigzinsumfeld als wichtigsten Einflussfaktor auf die 
Unternehmenspolitik genannt, gefolgt von Bankenregulierung und 
Digitalisierung. Nach 1,07 % im Jahr 2015 wird 2016 ein auf 0,95 % der 
durchschnittlichen Bilanzsumme (dBS) rückläufiges Ergebnis erreicht. Dank 
der gestiegenen Kundenvolumina bleibt das Betriebsergebnis der 15 Banken 
in Sachsen-Anhalt absolut aber mit 42 Mio. Euro nahezu stabil. Das 
Eigenkapital der Banken legte um 6,5 % auf 393 Mio. Euro zu, die 
Eigenkapitalquote steigt leicht von 7,9 % auf 8,0 %.

Volksbanken und Raiffeisenbanken bieten flächendeckende Versorgung mit 
Finanzdienstleistungen

Aktuell sind die 15 Kreditgenossenschaften in Sachsen-Anhalt mit 148 
Filialen, 113 SB-Stellen und 306 Geldautomaten überall in der Nähe ihrer 
Kunden vertreten. Dazu kommen zahlreiche digitale Angebote wie 
Internetbanking. Ihre 339.000 Kunden unterhalten dabei mehr als 514.000 
Konten. Als regionale Banken mit genossenschaftlicher Tradition sind wir 
unseren Kunden und Mitgliedern verpflichtet. Die Volksbanken und 
Raiffeisenbanken sorgen in Sachsen-Anhalt auch künftig für eine 
flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen, sagt Fabig. 

Die 15 dem Genossenschaftsverband angehörenden Volksbanken 
Raiffeisenbanken versorgen Sachsen-Anhalt mit flächendeckenden 
Bankdienstleistungen und einem der dichtesten Servicenetze. Sie 
beschäftigen 1.379 Mitarbeiter, darunter 148 Auszubildende und haben 
zusammen 105.361 Mitglieder (Stand 31.12.2016).

Der Genossenschaftsverband e.V. vertritt die Interessen von rund 2.200 
Mitgliedsunternehmen in 13 Bundesländern, die zusammen rund 4,5 Millionen 
Mitglieder haben. Zudem ist er für seine Mitgliedsgenossenschaften 
Prüfungs- und Beratungsverband sowie Bildungsträger. Als moderner 
Dienstleister betreut der Verband Unternehmen aus den Bereichen 
Kreditwirtschaft, Landwirtschaft, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen 
sowie Energie, Versorgung und Immobilien. Die Mitgliedsunternehmen stehen 
für rund 93.000 Arbeitsplätze. Der Genossenschaftsverband blickt auf eine 
mehr als 150-jährige Geschichte zurück und hat Verwaltungssitze in 
Neu-Isenburg und Hannover. Dazu kommen die Geschäftsstellen in Baunatal 
(Nordhessen), Berlin, Leipzig, Rendsburg (Schleswig-Holstein) und 
Schwerin. Der Genossenschaftsverband wird vertreten durch den 
Verbandspräsidenten Michael Bockelmann sowie die Vorstandsmitglieder Klaus 
Bellmann, Horst Kessel, René Rothe und Marco Schulz.