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Magdeburg: Handwerker warnen vor Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge

Knapp 40 Prozent des Bruttolohns müssen die Deutschen derzeit für Sozialversicherungsbeiträge bezahlen. Mittelfristig rechnen Experten mit einem deutlichen Anstieg der Beiträge insbesondere in der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung.

Wie sieht die soziale Sicherung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Handwerk aus? Ist das System zeitgemäß? Wie hoch sind die Belastungen? Wo gibt es Anpassungsbedarf? Welche Auswirkungen hätte ein weiterer Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge? Antworten auf diese und weitere Fragen lieferte der diesjährige Frühlingsempfang der Handwerkskammer Magdeburg am 13. Mai in Brettin.

Über den aktuellen Sachstand und politische Entwicklungen informierte Jörg Hagedorn, Abteilungsleiter Soziale Sicherung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin. "Schon derzeit ist in Deutschland die Belastung des Arbeitseinkommens mit Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen laut einer aktuellen OECD-Studie weltweit die Zweithöchste unter allen Industrienationen. Der wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums prognostiziert einen Anstieg der Beitragssätze zur Sozialversicherung nach 2030 auf deutlich über 50 Prozent des Bruttolohns", so Hagedorn.

Im Podium informierten und diskutierten Andreas Dieckmann, Handwerksunternehmer und Obermeister der Innung des Leder- und textilverarbeitenden Handwerks aus Wernigerode, Thomas Arnold von der SOKA-BAU, Stefan Reichel von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Uwe Schröder von der IKK gesund plus und Susanne Wiedemeyer, Landesbeauftragte Sachsen-Anhalts des Deutschen Gewerkschaftsbundes. 60 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil.

Fazit: Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag darf 40 Prozent des Bruttolohns nicht übersteigen, damit Arbeitgeber wie Arbeitnehmer gerade im lohnintensiven Handwerk nicht noch weiter belastet werden und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe gewährleistet bleibt. "Die Schmerzgrenze ist erreicht", sagte Handwerkskammer-Präsident Hagen Mauer ( Foto ) und forderte unter anderem, gesamtgesellschaftliche Aufgaben vollständig aus Steuermitteln zu finanzieren. In Hinblick auf die Zahlungsfrist mahnte der Präsident einmal mehr die Rückkehr zur Regelung vor 2005 an. "Die Vorfälligkeit belastet die Liquidität der Unternehmer, ein Umdenken ist dringend nötig", so Mauer.