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SAN Heute

Minister Willingmann und IB-Chef Melzer stellen Bilanz zur Wirtschaftsförderung 2018 vor

Montag, den 28. Januar 2019


Willingmann: „Wirtschaftsförderung ist erheblich effizienter geworden“

 

 

Steigende Umsätze, mehr Mitarbeiter und ausgelastete Werkhallen: Viele Unternehmen in Sachsen-Anhalt blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2018. In Höchstform war auch die Wirtschaftsförderung des Landes. Im vergangenen Jahr wurden 102 Investitionen von Unternehmen im Gesamtvolumen von rund 867 Millionen Euro unterstützt – dadurch werden knapp 1.300 Arbeitsplätze neu geschaffen und weitere 2.860 gesichert. Für diese Vorhaben hat die Investitionsbank (IB) auf Grundlage einer Förderrichtlinie des Wirtschaftsministeriums vom Mai 2017 rund 68,7 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) bewilligt.

 

„Das Investitionsvolumen liegt deutlich über dem Schnitt der vergangenen vier Jahre, der GRW-Zuschuss klar darunter. Das bedeutet: Die Förderung ist erheblich effizienter geworden“, sagten Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann und IB-Chef Marc Melzer heute bei der Vorstellung der Bilanz zur Wirtschaftsförderung 2018. Im vergangenen Jahr wurde jeder neue Arbeitsplatz mit durchschnittlich 53.100 Euro bezuschusst – das ist der niedrigste Wert seit 2014; der Durchschnitt der Jahre 2014-2017 lag bei rund 74.550 Euro. Hinzu kommt: Mit jedem Fördereuro wurden rund 12,6 Euro an Investitionen ausgelöst – der Schnitt der vier Vorjahre lag bei knapp 6 Euro.

 

Die größten in 2018 geförderten Ansiedlungen sind die neue Papierfabrik der Progroup AG in Sandersdorf-Brehna (Landkreis Anhalt-Bitterfeld; Investitions-Volumen: 376,1 Mio. Euro), das neue Werk der Brezelbäckerei Ditsch GmbH in Oranienbaum-Wörlitz (Landkreis Wittenberg; 45 Mio. Euro) und das neue Logistikzentrum des Online-Möbelhändlers home24 in Halle (41,8 Mio. Euro). Die größten in 2018 geförderten Unternehmenserweiterungen gehen auf das Konto der APK AG in Merseburg (Saalekreis; 18,1 Mio. Euro), des Automobilzulieferers ThyssenKrupp Presta Ilsenburg (Landkreis Harz; 16,6 Mio. Euro) und derAddinol Lube Oil GmbH in Leuna (Saalekreis; 9,75 Mio. Euro). 

 

2018 ist zudem besonders stark in die wirtschaftsnahe Infrastruktur investiert worden: sowohl das Investitionsvolumen (82 Mio. Euro) als auch der GRW-Zuschuss (69,1 Mio. Euro) liegen auf dem höchsten Stand seit vier Jahren. Der Blick in die Zukunft stimmt ebenfalls optimistisch: So liegt der Bestand an GRW-Förderanträgen Ende 2018 gut ein Viertel höher als noch Ende 2017.

 

Die positive Bilanz zeigt sich nicht nur bei der Förderung von Investitionen, sondern auch bei anderen Förderprogrammen. Die Mitte 2017 gestartete Meistergründungsprämie erfreut sich anhaltend hoher Beliebtheit: Bis Ende 2018 gab es insgesamt 138 Bewilligungen (2017: 45 und 2018: 93). Mit einem Zuschuss in Höhe von 1,38 Millionen Euro wurden nicht nur zahlreiche Gründungen und Nachfolgen im Handwerk unterstützt, sondern auch gut 8,1 Millionen Euro an Investitionen angeschoben. ImKMU-Folgefonds, der im April 2017 aufgelegt wurde, hat sich das bewilligte Darlehensvolumen im Jahr 2018 fast vervierfacht. Eine positive Entwicklung gibt es auch beim Mittelstands- und Gründerfonds, der im Februar 2017 aufgelegt wurde: Das bewilligte Darlehensvolumen ist 2018 um rund 3,5 Prozent gestiegen. „Als Förderbank im und für das Land unterstützen wir Unternehmen mit verschiedensten Fördermöglichkeiten. Auch 2018 können wir als gutes Jahr verbuchen – und das angesichts anhaltend niedriger Zinsen am Finanzmarkt. Die Palette für Förderung ist breit und jedes Vorhaben individuell. Daher beraten wir als Dienstleister gerne Unternehmer, Gründer und Nachfolger – kostenfrei und kompetent“, betont IB-Geschäftsleiter Melzer.


 

Novelle des Mittelstandsförderungsgesetzes


Um die Wirtschaftsförderung in Sachsen-Anhalt zukunftsfähig zu machen, soll das aus dem Jahr 2001 stammende Mittelstandsförderungsgesetz (MFG) novelliert werden. Nachdem die Landesregierung den Gesetzentwurf im Juli 2018 zur Anhörung freigegeben hatte, sind jetzt die Anregungen von gewerbliche Kammern, Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften und kommunalen Spitzenverbänden eingeflossen. In das MFG wurden mehrere neue Förderziele aufgenommen, u.a. die Unternehmensnachfolge, die Bewältigung des digitalen Wandels, Integration, Nachwuchsgewinnung sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ganz besonders im Fokus stehen die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze sowie der forcierte Bürokratieabbau durch die Digitalisierung von Arbeitsabläufen und den Abbau investitionshemmender Vorschriften.

 

Dazu sagte Willingmann: „Der Wachstumsmotor in Sachsen-Anhalt ist der Mittelstand. Damit dieser auch weiter auf Hochtouren läuft, schaffen wir einen modernen Rahmen für die künftige Förderung. Schwerpunkt bleibt die Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe bei Investitionen und Internationalisierung. Eine zukunftsfähige Wirtschaftsförderung muss zudem auch Antworten auf neue Herausforderungen wie Fachkräftesicherung oder Digitalisierung geben.“

 

Wenn das MFG vom Landtag verabschiedet wird, soll es erstmals einen Leitfaden „Mittelstandsfreundlichkeit und Unternehmensorientierung in Sachsen-Anhalt“ geben. Er richtet sich an Verwaltung sowie v.a. Kommunen und wird in Zusammenarbeit mit den gewerblichen Kammern aufgelegt. Ziel ist eine stärkere Sensibilisierung für mittelstandsfreundliches Verwaltungshandeln. Der Entwurf des Mittelstandsförderungsgesetzes soll morgen vom Kabinett beschlossen und voraussichtlich Ende Februar im Landtag beraten werden.