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Online Bau Gruendach

Ein grünes Dach bietet viele Vorteile

19. Mai 2018

Von Anne Katrin Herbst (be.p) 

„Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Vögel erobern sich auf grünen Dächern vor allem in den Städten neue Rückzugsorte. Hier finden sie Nahrung und Schutz", erläutert Manuel Pützstück von der Deutschen Wildtier Stiftung. Aber nicht nur deshalb ist er ein Verfechter des Gründaches. Er hat das ökologische System schlechthin im Blick, denn „Grünflächen verbessern das Klima vor Ort. Sie kühlen die umgebende Luft ab und feuchten sie an. Dadurch reduzieren sich städtische Wärmeinseln. Die Pflanzen reinigen zudem die Luft von Staub und Schadstoffen und binden Kohlendioxid." 

Die Beet-Anlage auf dem Dach nimmt einen großen Teil der Niederschläge auf, entlastet die Kanalisation und senkt die Abwasserkosten. Die Pflanzenkolonien sind eine natürliche Dämmschicht. Temperaturschwankungen und Wettereinflüsse, wie Hagel, werden gemildert oder komplett abgefangen. Im Sommer verhindern sie allzu starkes Aufheizen, im Winter allzu starke Abkühlung. Das wird vor allem im Dachgeschoss spürbar. Immer mehr Städte und Gemeinden lassen sich die Anlage eines Gründaches etwas kosten. Welche Kommunen wie fördern, findet man unter www.fbb.de, der Homepage der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung. 

Weil Gründächer als Wärmedämmung fungieren, werden sie von der KfW-Bank gefördert. Hausbesitzer erhalten entweder einen Zuschuss - bis zu 5.000 Euro pro Wohneinheit - oder einen zinsgünstigen Kredit bis zu einer Höhe von 100.000 Euro. Wer die KfW-Förderung bekommen möchte, muss bestimmte Parameter einhalten. Welche das sind, ist unter www.kfw.de zu lesen. Damit die Bedingungen eingehalten werden, braucht man einen Energieberater, der in dieser Liste aufgeführt ist: www.energie-effizienz-experten.de. Eine Kombination aus staatlicher Förderung und privaten Bausparmitteln ist denkbar. Gründächer verbessern Wohnklima und -behaglichkeit und sind ein so genannter wohnwirtschaftlicher Zweck, für den das Bauspardarlehen eingesetzt werden kann. 

Was wächst auf dem Dach? Alles, was wenig empfindlich ist gegen Trockenheit, Wind und Frost: Wilder Thymian, Nickendes Leimkraut, Storchschnabel, Wiesenmargerite, Schafgarbe, Färberkamille zum Beispiel. Was sich fast liest wie die Kräuterliste eines Apothekers ist für das Dach tatsächlich eine lebensverlängernde Maßnahme: Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik schätzt die Lebensdauer eines Gründachs auf 40 Jahre. Unter www.dach-begrünung.de findet man weitere Informationen. 

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Foto: Nicht nur, weil es schön aussieht und als Dämmung fungiert, ist das Gründach eine gute Sache. Weil immer mehr Flächen versiegelt werden, kann der Dach-Bewuchs einen Ausgleich schaffen.
© Gabi Loke/be.p