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bild thomas nawrath

Atemwegserkrankungen verursachen die meisten Krankmeldungen in Sachsen-Anhalt

Magdeburg, 15. Februar 2018 – Statistisch gesehen kommen auf 100 sachsen-anhaltische Beschäftigte im Jahr durchschnittlich 152 Krankmeldungen. Dies zeigen die Auswertungen des BARMER-Gesundheitsreports auf, für die Arbeitsunfähigkeitsdaten der erwerbstätigen Versicherten der BARMER im Bundesland ausgewertet wurden. „Mehr als einem Viertel der ausgestellten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (27 Prozent) liegen Krankheiten des Atmungssystems wie akute Atemwegsinfektionen oder Bronchitis zugrunde“, sagt BARMER-Landespressesprecher Thomas Nawrath (Foto). Weitere 15 Prozent der Krankschreibungen sind auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück zu führen, vor allem auf Rückenschmerzen.

Auf Platz drei der häufigsten Krankmeldungen folgen mit einem Anteil von knapp 13 Prozent Krankheiten des Verdauungssystems wie Magen-Darm-Entzündungen. Zur TOP-5-Liste gehören darüber hinaus infektiöse und parasitäre Krankheiten wie virusbedingter Durchfall mit einem Anteil von 9 Prozent sowie Verletzungen und Vergiftungen mit einem Anteil von acht Prozent. „In den letzten Jahren hat es nur geringfügige Abweichungen bei der Zahl der Krankmeldungen gegeben. Nur bei den Atemwegserkrankungen schwankt die Zahl deutlicher. Ausschlaggebend dafür ist, wie stark oder schwach die Erkältungs- und Grippewelle in der Wintersaison verläuft“, fasst Nawrath zusammen.

Verteilung der Fehltage

Auf Grund von Krankschreibungen ist jeder Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt durchschnittlich an 21,2 Tagen im Jahr krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Damit liegen die Sachsen-Anhalter um 20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auch innerhalb des Bundeslandes gibt es erhebliche Unterschiede: Während die Versicherten im Altmarkkreis Salzwedel im Jahr „nur“ 17,5 Tage krankgeschrieben waren, waren es im Saalekreis 22,5 Tage. Auch unter den Städten gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: So erscheinen die Magdeburger statistisch betrachtet mit 19,2 Krankentagen gesünder als die Hallenser (20,5 Tage) oder Dessau-Roßlauer (20,6 Tage).

Zwei Drittel aller Krankschreibungen erfolgen für längstens sieben Tage. Doch obwohl nur 4,5 Prozent aller Fälle Krankschreibungen mit mehr als 42 Tagen sind, machen diese Langzeiterkrankungen doch insgesamt mehr als 50 Prozent aller Krankentage aus. Die längsten Krankschreibungen entfallen auf Psychische Erkrankungen (im Durchschnitt 45 Krankentage je Fall) und Krebsneubildungen (41 Tage je Fall).

Geschlechtsspezifische Unterschiede

Betrachtet man die Geschlechter separat, zeigen sich einige Unterschiede. Insgesamt kommen beim männlichen Geschlecht auf 100 erwerbstätige Versicherte durchschnittlich 140 Krankmeldungen, beim weiblichen Geschlecht sind es 167 Arbeitsunfähigkeitsfälle im Jahr. Wobei die Dauer der Krankschreibungen bei Frauen (22,4 Tage) höher ist als bei Männern (20,2 Tage). Mittlerweile entfällt fast jeder vierte Krankheitstag von Frauen (24.8 Prozent = 4,7 Fehltage im Jahr) auf psychische Erkrankungen, bei Männern ist der Anteil deutlich geringer. „Die Auswertungen spiegeln offenbar die unterschiedlichen Belastungen wider. Sie zeigen darüber hinaus auf, wo die Schwerpunkte von betrieblicher Gesundheitsförderung liegen sollten und welche Rolle dabei geschlechtsspezifische Besonderheiten spielen“, so BARMER-Landespressesprecher Thomas Nawrath.