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Dieter Kempf Querformat

BDI zum Atomabkommen

9. Mai 2018

Kein Verständnis für amerikanischen Appell, Geschäft im Iran sofort zurückzufahren

Berlin (ots) - BDI-Präsident Dieter Kempf (Foto) äußert sich zum Atomabkommen: "Kein Verständnis für amerikanischen Appell, Geschäft im Iran sofort zurückzufahren"

 - "Die deutsche Industrie kritisiert den Rückzug der USA aus dem 
so mühselig und langwierig verhandelten Atomabkommen zutiefst. 
Jetzt muss es der EU gelingen, mit Russland und China ein 
deutliches Bekenntnis zu den im Atomabkommen getroffenen 
Vereinbarungen abzugeben. Dabei geht es um Glaubwürdigkeit in 
der Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik. Eine weitere 
Annäherung mit dem Iran wird durch das unilaterale Vorgehen der 
Trump-Regierung verhindert.

 - Für den amerikanischen Appell, dass deutsche Unternehmen ihr 
Geschäft im Iran sofort zurückfahren sollten, haben wir kein 
Verständnis. Die deutsche Industrie kritisiert die 
völkerrechtswidrige extraterritoriale Anwendung von Sanktionen, 
wie sie den USA vorschwebt. Die EU muss eine Lösung finden, die 
europäische Unternehmen vor den Auswirkungen der unrechtmäßigen 
und einseitigen Anwendung von US-Sanktionen schützt.

 - Der Druck der US-Regierung auf Unternehmen mit Iran-Geschäft 
erhöht sich dramatisch mit unabsehbaren Folgen. Für Unternehmen 
wird es noch schwieriger, Projekte in der Islamischen Republik 
mit Banken zu finanzieren. Die Banken wollen ihre oftmals 
größeren Geschäftsmöglichkeiten in den USA nicht gefährden. Es 
ist dringend erforderlich, unsere Unternehmen wirkungsvoll vor 
den Auswirkungen von US-Sanktionen zu schützen.

 - Der BDI empfiehlt deutschen Unternehmen, sich streng an 
internationale Sanktionen zu halten. Von den Sanktionen 
ausgenommene Lieferungen sollten aber auch in Zukunft möglich 
sein und für die Unterstützung der iranischen Bevölkerung 
genutzt werden, beispielsweise im medizinischen Bereich."