Zu den Äußerungen des CDU-Bundestagsabgeordneten Ulrich Petzold aus
Lutherstadt Wittenberg, demzufolge die Ehe zwischen Homosexuellen
vergleichbar sei mit der Ehe eines in Deutschland lebenden Muslimen mit
einer Hauptfrau und mehreren Nebenfrauen und der Beziehung zwischen
einem Menschen und einem Blindenhund, erklärt die
gleichstellungspolitische Sprecherin Eva von Angern ( Foto ):
„Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt sind existenzielle
Charakteristika einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft.
Deshalb ist es für mich als klare Befürworterin der "Ehe für Alle"
selbstverständlich, gegenteiligen Meinungen in dieser Frage mit Respekt
zu begegnen. Doch dieser Respekt findet dort seine Grenze, wo die Würde
des Menschen mit Füßen getreten wird. Diese Grenze hat der
sachsen-anhaltische CDU-Bundestagsabgeordnete Petzold mit seinen
Äußerungen zur "Ehe für Alle" mehrfach überschritten.
Der Vergleich der Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren mit der
Beziehung zwischen einem Menschen und einem Blindenhund ist zutiefst
entwürdigend und geschmacklos.
Der Vergleich zwischen der Ehe für homosexuelle Paare und muslimischen
Vielehen entbehrt sich nicht nur inhaltlich oder rechtlich jeglicher
Logik, sondern versucht rassistische mit homophoben Ressentiments zu
verknüpfen. Damit bewegt sich Petzold argumentativ auf einer Linie mit
dem AfD-Spitzenkandidaten Gauland, der sich nach der Abstimmung und dem
Ja zur "Ehe für Alle" ähnlich äußerte.
Ulrich Petzold täte gut daran, öffentlich und unmissverständlich um
Entschuldigung zu bitten.“