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Deutschland braucht Versandapotheken

Berlin (ots) - Es stehen die optimale Versorgung der Patienten und Arbeitsplätze auf dem Spiel

Die Wahlprogramme der Parteien sind formuliert und immer noch wollen CDU/CSU und die Linke den Versand von verschreibungspflichtigen Arzneien (RX) verbieten. Der BVDVA hat eine eindeutige Position: "Ein Versandverbot mit verschreibungspflichtigen Medikamenten bedroht Arbeitsplätze und es würde die Versorgung mit Arzneien in Deutschland massiv schwächen", sagt BVDVA-Geschäftsführer 
Udo Sonnenberg ( Foto ).

Die deutschen Versandapotheken haben Millionen Euro in die Personalentwicklung, Immobilien, Logistik und die IT investiert, um den Arzneiversand bei mehr als 13 Jahren sicher und zuverlässig zu gestalten. Sie bieten tausenden Mitarbeitern zukunftssichere und moderne Arbeitsplätze - oftmals in strukturschwachen Regionen. Ein Verbot des RX-Versands würde diese fortschrittlichen Strukturen zerstören und ein Stück der Digitalisierung im Gesundheitswesen begraben. Dazu würden die qualifizierten Mitarbeiter auf der Straße stehen. "Es gibt gute Ideen, mit denen die Versandapotheken die Versorgung der Bevölkerung absichern und gleichzeitig Hand in Hand mit den niedergelassenen Apotheken handeln können", heißt es beim BVDVA.

Höchstpreise und Strukturfonds

Seit rund einem Dreivierteljahr dürfen Apotheken aus dem EU-Ausland RX-Arzneien mit Rabatt nach Deutschland versenden. Aber deutsche Apotheken sind an feste Preise für diese Medikamente gebunden. Diese Inländerdiskriminierung führt derzeit zu einer starken Wettbewerbsverzerrung, wegen der manche deutsche Versandapotheke über eine Filiale im EU-Ausland nachdenkt, von der aus RX-Medikamente nach Deutschland versendet werden können. Doch abgesehen von solchen Notlösungen gibt es alternative Modelle, durch die erstens die Inländerdiskriminierung aufgelöst werden und zweitens die Qualität der Arzneimittelversorgung steigen kann: "Wir plädieren für ein Angebot an Apotheker in der Fläche mit Hilfe eines Strukturausgleichs in Verbindung mit einer in klaren Leiplanken auszuführenden Höchstpreisverordnung für RX-Arzneien", so Udo Sonnenberg.

Die Höchstpreisverordnung - sie war 2006 bereits Gesetzentwurf im Deutschen Bundestag - deckelt RX-Arzneipreise nach oben und Rabatte nach unten. Innerhalb des entstehenden Korridors entsteht mehr Wettbewerb zwischen den Apotheken, der zu mehr Qualität der Versorgung beitragen kann - denn nun können sich Apotheken guten Service auch bezahlen lassen.

Auch die stellvertretene FDP-Bundesvorsitzende Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist dafür, die Inländerdiskriminierung so rasch wie möglich aufzuheben: "Wichtig dabei ist allerdings, dass in Zukunft sowohl niedergelassene Apotheker als auch deutsche und europäische Versandhändler die gleichen fairen Wettbewerbsbedingungen vorfinden und auf Augenhöhe miteinander konkurrieren. Letztlich entscheidet alleine der Kunde, wo und bei wem er seine Medikamente erwerben möchte."