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Anschläge in Barcelona und Cambrils - Merkel: Terror darf nicht siegen

Die Kanzlerin hat die Anschläge in Katalonien verurteilt. 


"Terrorismus kann uns tief traurige Stunden bereiten. Aber besiegen kann er uns nie", sagt sie. Spanien versicherte sie ihre Solidarität. "Wir sind verbunden in der tiefen Trauer um die Menschen, die auf so brutale Weise an einem schönen Sommertag aus dem Leben gerissen wurden."

"Diese mörderischen Anschläge haben uns erneut vor Augen geführt, mit welch vollständiger Menschenverachtung der islamistische Terrorismus vorgeht", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach den Terroranschlägen in Spanien. "Wir haben in diesen Stunden auch gespürt, wie eng wir - Spanier, Deutsche, freie Menschen auf der ganzen Welt - miteinander verbunden sind."

Spanien wurde am Donnerstag von zwei Terroranschlägen erschüttert. Zunächst raste ein Lieferwagen auf Barcelonas bekannter Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge. Dabei wurden mindestens 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt. Der Täter ist auf der Flucht.
Nur wenige Stunden danach ereignete sich in dem weiter südlich gelegenen Badeort Cambrils eine ähnliche Attacke. Polizisten erschossen dort am Freitagmorgen fünf mutmaßliche Terroristen, die auf der Strandpromenade ein Fahrzeug in die Menge lenkten.

Eng mit dem spanischen Volk verbunden

In einem Telefonat hat die Kanzlerin dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy ihre tiefe Anteilnahme ausgedrückt. "In diesen schweren Stunden fühlen wir Deutsche uns mit dem spanischen Volk eng verbunden. Viele von uns kennen Ihr Land und schätzen seine Gastfreundschaft und Lebensfreude, die sie gerade auch in Barcelona und an den Küsten Spaniens als Urlauber und Mitbürger erleben."

Den Angehörigen der Opfer sprach Merkel ihre Anteilnahme aus, den Verletzten wünschte sie eine rasche Genesung. "Wir sind zuallererst verbunden in der tiefen Trauer um die Menschen, die auf so brutale Weise an einem schönen Sommertag, wahrscheinlich mitten in ihren Ferien, aus dem Leben gerissen wurden."

Terrorismus darf nicht siegen

Deutschland und Spanien seien "einander verbunden in der Entschlossenheit", so die Kanzlerin weiter. "Diesen Mördern werden wir nicht gestatten, dass sie uns von unserem Weg abbringen, von unserer Art zu leben." Gerade die Stadt Barcelona stehe für so vieles, was diese Lebensart der freien Welt ausmache: "Schönheit, Toleranz, Lebensfreude, die friedliche Begegnung von Menschen aus allen Ländern und allen Kulturen. Und der Terrorismus kann uns bittere und tieftraurige Stunden bereiten, so wie das jetzt in Spanien geschehen ist, aber besiegen kann er uns nie."

Das Auswärtige Amt teilte am Freitagmittag mit, dass sich unter den Verletzten mindestens 13 deutsche Bürger befinden. Über deutsche Todesopfer könne aufgrund der unübersichtlichen Lage vor Ort noch keine Aussage getroffen werden. Das Auswärtige Amt stehe aber in engem Kontakt mit den spanischen Behörden.

Dank an Hilfs- und Rettungskräfte

Regierungssprecher Steffen Seibert ergänzte in der Regierungspressekonferenz, die tiefe Anteilnahme der Bundesregierung gelte "allen Opfern dieser Barbarei". Er dankte den Sicherheits- und Rettungskräften in Spanien und allen, "die sich in Barcelona seit gestern Abend um die Betroffenen kümmern."

Der islamistische Terrorismus habe uns wieder einmal angegriffen "mit dem einzigen was er hat: mit Hass und Gewalt". Nach diesem Attentat in Barcelona fühlten sich die Deutschen den Opfern deshalb so nah, "weil wir an Manchester und London denken, an Brüssel, Paris, Nizza und natürlich an Berlin und zuletzt Hamburg", erinnerte der Sprecher.

"Weil wir wissen, dass das, was uns ein - die Freiheit, das offene Leben, die Demokratie und der Respekt vor den Menschen, vor allen Menschen und allen Religionen - genau das ist, was die Terroristen nicht ertragen": Genau das mache uns stark und das sei der Grund, "weswegen wir und unsre Art zu leben sich durchsetzen werden", betonte Seibert.

Große Solidarität mit spanischer Bevölkerung

"Ich bin tief erschüttert über die Nachrichten aus Barcelona", sagte Außenminister Sigmar Gabriel. "Unser Mitgefühl ist mit den Opfern und ihren Freunden und Angehörigen. Wir stehen in diesem schweren Moment ganz fest an der Seite unserer spanischen Freunde. Wir stehen zusammen, wir werden uns nicht dem Terrorismus beugen, er wird uns nicht entzweien."

Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeigte sich tief erschüttert. "In tiefer Trauer bin ich bei den Opfern und Angehörigen", schrieb er auf Twitter. Seine Solidarität gelte dem spanischem Volk.

Als Zeichen der Anteilnahme nach dem Anschlag in Barcelona hat der Bundesinnenminister für den 18. August bundesweite Trauerbeflaggung der obersten Bundesbehörden angeordnet.