In einer Regierung in der CSU-Landwirtschaftsminister und
SPD-Umweltministerin
in offenen Briefen übereinander herziehen ist das Ende der Gemeinsamkeit
erreicht, da hat das „Endspiel“ begonnen. Es ist Frau Hendricks gelungen,
mit ihren „neuen Bauernregeln“ auf einige Fehlentwicklungen hinzuweisen
(z.B. den großflächigen Maisanbau). Die Energiewende hat in der Tat das
ganze Land zur Maisplantage gemacht. Sie hat dabei nur leider vergessen,
dass ihr Ressort und die verfehlte Energiewende dafür mitverantwortlich
sind.
„Sie nimmt außerdem dabei billigend in Kauf, dass sich ein ganzer
Berufsstand durch vermeintlich lustige Gedichte diffamiert fühlt“, so
Frank Sitta, Vorsitzender des FDP Landesverbandes Sachsen-Anhalt. Statt
die „Grüne Woche“ oder andere Gelegenheiten wahrzunehmen, mit den Bauern
und ihren Interessenvertretern über die moderne Landwirtschaft direkt ins
Gespräch zu kommen oder auch „nur“ eine kollegiale Arbeitsatmosphäre mit
dem zuständigen Kabinettskollegen zu entwickeln, setzt Frau Hendricks auf
Plakatpolemik in Gedichtform.
„Sie hat damit einen Shitstorm sondergleichen ausgelöst – auf Staatskosten
in siebenstelliger Größenordnung. Und sie beschimpft im Offenen Brief
ihren Kabinettskollegen als bloßen Handlanger von Großkonzernen. Das ist
Wahlkampf pur.
„Man gewinnt den Eindruck, die Bundesregierung brauche dringend eine
Gesprächstherapie. Statt sich mit Bauernregeln zu beschäftigen, sei es
wohl klüger bestehende interne Kommunikationsregeln zu überarbeiten. Wir
hoffen, dass dies in einer Aktuellen Debatte im Deutschen Bundestag und
auch in den zuständigen Ausschüssen thematisiert wird“, so Sitta
abschließend.