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Zoll News: Ermittlungen gegen deutsch-türkischen Familienclan

Geldwäsche und Veranstaltung unerlaubter Glücksspiele

Beamte von Zoll und Polizei haben insgesamt 15 Wohn- und Geschäftsräume in Saarbrücken (8), Großrosseln (4), Rilchingen, Saarlouis und Dillingen durchsucht. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Saarbrücken und in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nancy ermittelt die Gemeinsame Finanzermittlungsgruppe von Zollfahndung und Landespolizeipräsidium gegen insgesamt acht Tatverdächtige (sechs Männer und zwei Frauen) mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit im Alter von 22 bis 44 Jahren aus dem Raum Saarbrücken wegen Verdachts der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Betrieb von Tabakläden, dem Betrieb von Spielkasinos sowie der Veranstaltung unerlaubter Glücksspiele.

Hauptbeschuldigte sind zwei 43 und 44 Jahre alte Brüder aus Saarbrücken.

Sichergestellt wurden neben schriftlichen Unterlagen und digitalen Datenträgern neun Spielautomaten, Bargeld in fünfstelliger Höhe sowie mehrere Säcke mit Münzgeld und als Zufallsfunde zwei Schusswaffen: eine Mauser - Kaliber 7,65 - mit 17 Schuss Munition und eine Bernardelli - Kaliber 22 LR.

Die Geldwäscheverdachtsmeldung einer Bank führte die Ermittler im Frühjahr 2016 auf die Spur der beiden Brüder. Es konnten für das Gewerbe untypisch hohe Bargeldeinzahlungen festgestellt werden.

Aufgrund der bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass in Deutschland versteuerte Tabakwaren über zwei im saarländischen Nassweiler gelegene Zigarettenläden sowie ein Bistro an französische Kunden im größeren Stil verkauft beziehungsweise ausgeliefert wurden.

Die aus diesen Geschäften resultierenden Einnahmen flossen den Ermittlungen zufolge über Bareinzahlungen sowie teilweise auch über französische Konten auf die Konten der von den Beschuldigten betriebenen Tabakläden, um so die tatsächliche Herkunft zu verschleiern.

Darüber hinaus besteht der Verdacht der gewerbsmäßigen Veranstaltung unerlaubter Glückspiele, indem der 43-jährige Beschuldigte ohne behördliche Erlaubnis öffentliche Glücksspiele im Rahmen einer geschlossenen Gesellschaft veranstaltete und unerlaubt Sportwetten-Automaten aufstellte.

"Um die Ermittlungen mit den französischen Behörden optimal zu gewährleisten, haben wir eine gemeinsame Ermittlungsgruppe (Joint Investigation Team - JIT) mit der Zollfahndung Metz gegründet. Diese beruht auf dem Übereinkommen zur gegenseitigen Amtshilfe und Zusammenarbeit der Zollverwaltungen innerhalb der EU (Übereinkommen Neapel II)", sagte Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main.

"Die Aufgabe unserer Spezialisten von Zoll und Polizei besteht nun darin, die sichergestellten Beweismittel im Detail auszuwerten, sodass wir gerichtsverwertbare Beweise für die einzelnen Verdachtsgründe erlangen", so Schmidt weiter.

An dem Einsatz waren insgesamt 85 Beamte beteiligt, neben deutschen auch französische Zollfahnder sowie Beamte des Hauptzollamts Saarbrücken und der saarländischen Polizei.