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Inhaftierter Journalist: Konsularischer Zugang zu Yücel gewährt.

Deutschland erhält konsularischen Zugang zu Deniz Yücel. Am Dienstag können sich Mitarbeiter der deutschen Botschaft erstmals vom Wohlbefinden des inhaftierten Journalisten überzeugen. Das hat die Türkei Außenminister Gabriel in einer Verbalnote bestätigt.

Die Türkei hat offiziell per Verbalnote bestätigt, dass Deutschland am Dienstag konsularischen Zugang zu Deniz Yücel erhalten wird. Mitarbeiter der Botschaft in Ankara wollen sich vom Wohlbefinden des inhaftierten Journalisten überzeugen.

Außenminister Sigmar Gabriel ( Foto )  hatte die positive Nachricht am Wochenende erhalten. Sein türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu habe sich offenbar nochmals intensiv in Ankara eingesetzt, so Gabriel. Dafür danke er ihm. Man habe "auf die Einhaltung des von Ministerpräsident Binali Yildirim der Kanzlerin gegebenen Versprechens" von Anfang März gebaut, so der Außenminister.

Am 27. Februar hatte ein Haftrichter in Istanbul gegen den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel Untersuchungshaft erlassen. Der Türkei-Korrespondent der Zeitung "Die Welt" hatte zuvor 13 Tage in Polizeigewahrsam verbracht, nachdem er sich freiwillig in Istanbul der türkischen Justiz gestellt hatte. Bis jetzt war eine konsularische Betreuung nicht möglich gewesen.

Einsatz auf allen diplomatischen Kanälen

Das Verhältnis zur Türkei war bereits vor der Festnahme Yücels durch Einschränkungen demokratischer Freiheiten beeinträchtigt. Die Verhaftung des Journalisten belastet das Verhältnis zusätzlich.

Die Bundesregierung verweist außerdem immer wieder auf weitere deutsche Staatsbürger, die unter oft unklaren Vorwürfen von der Türkei in Haft gehalten werden. Auch für diese gelte, dass sie fair und rechtsstaatlich behandelt sowie umfassend konsularisch betreut werden müssten, hatte Regierungssprecher Steffen Seibert mehrmals betont. Jeder Fall müsse schnell geklärt werden. Seibert: "Es darf nicht sein, das Menschen einfach so in Gefängnissen verschwinden." 

Für die Bundeskanzlerin sei es unverständlich, dass gegen Yücel Untersuchungshaft verhängt wurde, hatte Seibert zur Inhaftierung Yücels erklärt. Die Bundeskanzlerin und die gesamte Bundesregierung erwarteten, dass Yücel wieder auf freien Fuß komme. Die Bundesregierung setze sich "auf allen diplomatischen Kanälen" für Deniz Yücel ein. Yücel sei Journalist. Was er in der Türkei getan habe, habe er als Journalist einer deutschen Tageszeitung getan. "Und zwar in einem Land, das sich zur Pressefreiheit verpflichtet hat und das nun ihn und andere Journalisten verfolgt", so der Regierungssprecher.