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Gesundheits News: Ergänzende Angebote in der Krebsvorsorge

Foto: Viele Ärzte bieten heute Individuelle Gesundheistleistungen (IGeL) an, auch in der Krebsfrüherkennung. Doch nicht immer sind diese sinnvoll. / © djd/DKFZ/Thinkstock

Wie sinnvoll sind die individuellen Gesundheitsleistungen?

(djd). Wenn man heutzutage eine Arztpraxis betritt, kommt man sich manchmal fast wie im Schlussverkauf vor. Rund um den Tresen hängen zahlreiche Plakate, die "individuelle Gesundheitsleistungen", kurz IGeL genannt, anpreisen. Und oft weisen auch die Sprechstundenhilfen oder Ärzte selbst nochmals ausdrücklich auf diese Angebote hin. IGeL sind Behandlungen oder Untersuchungen, deren Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Der Patient muss sie also aus eigener Tasche zahlen.

Beim Arzt genau nachfragen

Zu den typischen IGeL-Leistungen gehören etwa kosmetische Eingriffe oder Reiseimpfungen. Auch in der Krebsvorsorge werden verschiedene Selbstzahlerleistungen angeboten - zum Beispiel der PSA-Test auf Prostatakrebs für Männer oder die Ultraschalluntersuchung auf Eierstockkrebs für Frauen. Gerade bei diesem gesundheitlich ernsten Thema möchten Patienten natürlich nichts falsch machen und nicht zu wenig tun. Aber wann sind IGeL hier sinnvoll? Laut dem Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes (KID) zu IGeL in der Krebsfrüherkennung - zu finden unter www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/ - ist für die meisten angebotenen Tests ein Nutzen für alle Versicherten nicht belegt oder bei neuen Methoden noch nicht abschließend zu bewerten. "Im Einzelfall können solche Leistungen jedoch sinnvoll sein. Wer eine solche Untersuchung für sich in Erwägung zieht, sollte sich deshalb zum Nutzen in der individuellen Situation informieren und sich genau über die Vor- und Nachteile der Methode aufklären lassen", erläutert Dr. Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes. Wichtige Fragen sind etwa: Welchen Nutzen hat die Untersuchung für mich? Was kostet sie? Warum zahlt die Kasse nicht? Gibt es kostenlose Alternativen? Ist die Methode wissenschaftlich anerkannt und zuverlässig? Wie häufig sind falsche Ergebnisse? Und was kommt bei einem auffälligen Befund eigentlich auf mich zu?

Verschiedene Informationsquellen nutzen

Sinnvoll ist es, neben dem Gespräch mit dem Arzt auch weitere unabhängige Informationsquellen zu nutzen, beispielsweise bei der Krankenkasse nachzufragen, den KID unter der kostenlosen Rufnummer 0800 - 420 30 40 anzurufen oder in den IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen unter www.igel-monitor.de zu schauen. Dort werden häufig angebotene Leistungen erklärt und in eine Bewertungsskala von "positiv" über "tendenziell positiv", "unklar" und "tendenziell negativ" bis "negativ" eingeordnet. Für die Entscheidung sollte man sich ruhig genügend Zeit nehmen, denn IGeL sind normalerweise nicht dringend.