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Magdeburg / ST: Gemeinsamer Startschuss für Klinisches Krebsregister Sachsen-Anhalt

Magdeburg, den 16. April 2018

Magdeburg. Das Klinische Krebsregister Sachsen-Anhalt hat zum 1. Januar 2018 die Arbeit aufgenommen, heute ist mit rund 120 Vertretern des Gesundheitswesens der offizielle Startschuss im Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration gegeben worden. „Mit Blick in die Zukunft ist die Arbeit des Klinischen Krebsregisters für unser Land von großer Bedeutung“, sagt Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto). „Wir werden aus dem Datenbestand wichtige Erkenntnisse zur onkologischen Versorgungssituation in Sachsen-Anhalt gewinnen“. Es werde helfen, die Prävention, Diagnostik, Rehabilitation und Nachsorge bei Krebs im Land nachhaltig zu verbessern.

 

Seit Veröffentlichung des Krebsregistergesetzes am 28. September 2017 sind sowohl ein hochleistungsfähiges und dem modernsten Datenschutz entsprechendes IT-System entwickelt als auch neue Räume bezogen worden. In den Regionalstellen Magdeburg, Halle und Dessau werden Daten von Krebspatienten nun einheitlich erfasst und ausgewertet. Die Krankenkassen und das Land wird das Register jährlich mit rund 2,4 Millionen Euro finanzieren.

 

Das Klinische Krebsregister wird durch die gleichnamige gGmbH betrieben. Die Gesellschaft ist eine 100prozentige Tochter der Ärztekammer Sachsen-Anhalt und unterliegt der Fach- und Rechtsaufsicht des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration. Rund 30 Mitarbeiter werden die Beziehungen der bisherigen regionalen Register zu den meldenden Ärzten und Gesundheitseinrichtungen fortsetzen, pflegen und intensivieren. „Ihnen gilt besonderer Dank für ihr Engagement in der Arbeit der bisherigen Krebsregister und beim Aufbau des Klinischen Krebsregisters“, sagt Grimm-Benne.

 

Die Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Simone Heinemann-Meerz, lobte die Kommunikation der gGmbH. „Die Melder werden auf verschiedenen Kanälen angesprochen. Die modern gestaltete Website des Registers ist der zentrale Anlaufpunkt, hier sind alle wichtigen Informationen und Dokumente zur Einsicht und zum Download verfügbar. Zusätzlich stehen die Mitarbeiter den Meldern persönlich zur Verfügung, ob per Telefon oder vor Ort in Form von Schulungen und Präsentationen.“

 

Prof. Edgar Strauch, Geschäftsführer der Klinische Krebsregister gGmbH, begrüßte als Festredner Prof. Claussen, Leiter des Fraunhofer IME ScreeningPort und Experte im Bereich der Krebsforschung. Claussen unterstrich eindrücklich die Tragweite und Bedeutung der Digitalisierung für die Krebsforschung und die Gesundheitswirtschaft. Die anschließende Diskussion wurde zum regen Meinungsaustausch genutzt.

 

 

 

Hintergrund:

 

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die  Dokumentation und Auswertung von Daten zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei dieser Erkrankung ist deshalb vordringliches Ziel der Landesregierung. Sachsen-Anhalt kann auf eine mehr als 20jährige Erfahrung in der klinischen Krebsregistrierung zurückblicken.

 

Das Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz ist seit 2013 die bundesweite Grundlage zum Aufbau und Betrieb Klinischer Krebsregister. Ziel des Gesetzes ist die Verbesserung der Versorgungsqualität von Krebspatienten. Am 1. Januar 2018 trat das Gesetz über die Krebsregistrierung im Land Sachsen-Anhalt (KRG LSA) in Kraft.

 

Am Standort Magdeburg, Doctor-Eisenbart-Ring 2, 39120 Magdeburg, sind neben der Regionalstelle Magdeburg, die Koordinierungsstelle, die Abrechnungsstelle, die Geschäftsführung und die Widerspruchstelle beheimatet. Patienten können hier der Speicherung ihrer Daten im Klinischen Krebsregister schriftlich oder auf elektronischem Wege widersprechen. Die Homepage des Klinischen Krebsregisters (www.kkr-lsa.de) ist die zentrale Informationsplattform des Registers, die schrittweise zur Wissensquelle rund um die Krebsregistrierung und damit verwandter Themen für Patienten, Fachleute und interessierte Laien ausgebaut wird. Darüber hinaus stehen hier Musterdokumente (Tumormeldebögen, Patienteninformationen usw.) zum Download bereit, es werden Ansprechpartner für verschiedene Themen vorgestellt und Veranstaltungen angekündigt.