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01 GESUND NEWS

Lebenmittelallergietag heute am 21. Juni: Wenn Essen allergische Reaktionen hervorruft…

Magdeburg, den 21. Juni 2018

Magdeburg/LVG. Es juckt die Haut, die Nase läuft, die Augen tränen gleich nach dem Essen. Immer mehr Menschen in Deutschland leiden an einer durch Speisen ausgelösten Allergie. Schätzungsweise fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen, zunehmend auch Kinder und Jugendliche, weiß Anja Danneberg von Sachsen-Anhalts Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung. 

Sie reagieren mit Bauchschmerzen, Krämpfen, Durchfällen oder Veränderungen an Haut oder Schleimhäuten. Das bedeutet durchaus auch Herausforderungen für die Gemeinschaftsverpflegung in KiTas und Schulen, meint die Oecotrophologin, denn nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) muss auch Kindern mit Allergien und/oder Lebensmittelunverträglichkeiten die Teilnahme an den Mahlzeiten ermöglicht werden. „Das kann durch ein spezielles Essensangebot oder - falls nicht anders möglich - durch ein von zu Hause mitgebrachtes, aufgewärmtes Essen erfolgen.“ Erfreulich sei, dass einer Studie der Landesvereinigung für Gesundheit (LVG) zufolge zwei Drittel der befragten Caterer in Sachsen-Anhalt bei ihren Angeboten Allergien berücksichtigen, sagt sie anlässlich des Deutschen Lebensmittelallergietages am 21. Juni.

Bei einer Lebensmittelallergie reagiert der Körper mit einer Immunreaktion auf eigentlich unbedenkliche Bestandteile in Lebensmitteln. Bei entsprechend veranlagten Menschen bildet der Körper Abwehrstoffe – die Antikörper – gegen bestimmte, in einem Lebensmittel enthaltene Stoffe – die Allergene. „Auslöser der allergischen Reaktionen sind also nicht Lebensmittel als Ganzes, sondern in den meisten Fällen Proteine“, so LVG-Mitarbeiterin Danneberg. Im Unterschied dazu findet bei einer Lebensmittelunverträglichkeit keine Abwehrreaktion über das Immunsystem und keine Bildung von Antikörpern statt. Sogenannte Pseudo-Allergien wie Fructose- oder Lactoseintoleranz sind wesentlich verbreiteter als Lebensmittelallergien (15 bis 20 Prozent der Bevölkerung) und ihre Symptomatik ähnelt sehr stark einer klassischen allergischen Reaktion.

Beides bedeutet für Betroffene erhebliche Einschränkungen bei den Essgewohnheiten. Hauptauslöser von Lebensmittelallergien bei Säuglingen sind Kuhmilch, Soja und Hühnerei. Bei Kindern kommen Nüsse, Fisch und Weizen hinzu. Jugendliche und Erwachsene reagieren in der Regel häufiger auf rohe Gemüse- und Obstsorten, Gewürze und Nüsse. Wie die Lebensmittelhersteller generell müssen auch beim Speisenangebot in der Kita- und Schulverpflegung Zutaten, die besonders häufig Allergien oder andere Lebensmittelunverträglichkeiten auslösen, extra ausgewiesen werden.

Die bei der Landesvereinigung für Gesundheit angesiedelte Vernetzungsstelle KiTa- und Schulverpflegung in Sachsen-Anhalt bemüht sich seit Jahren, bei Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen Caterer und Kindereinrichtungen für die Problematik der Lebensmittelallergien und –unverträglichkeiten zu sensibilisieren.