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Kick off der Netzwerkpartner

Uni Magdeburg - Implantate für die Zukunft: hypoallergen, antibakteriell und verschleißfrei

FOTO: Kick-off-Veranstaltung der Netzwerkpartner am 25. Januar 2018 (Foto: Elke Lindner/Uniklinikum)



Wissenschaftler arbeiten weltweit daran, Implantate so zu optimieren, dass sie länger halten und qualitativ weiter verbessert werden. Mit einer Kick-off-Veranstaltung am Universitätsklinikum Magdeburg startete nun das Netzwerk „H.A.V.-Implantat“. Ziel des bundesweiten Kooperationsnetzwerkes mit Partnern aus der Forschung und Wirtschaft in Sachsen-Anhalt ist die Entwicklung hypoallergener, antibakterieller, verschleißfreier Implantate.

 

Mit der Projektleitung ist die tti Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg GmbH (tti) bzw. das Cluster Medizin- und Gesundheitstechnik des Landes Sachsen-Anhalt (Med-Tech) beauftragt. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft.

 

Das Netzwerk ist eine Fortführung des mit Unterstützung des Clusters Med-Tech erfolgreich im Januar 2017 etablierten „Kompetenzzentrums Orthopädie und Unfallchirurgie 4.0“. Mit dieser Initiative wurde die wissenschaftliche Basis zur Verbesserung von orthopädischen Implantaten gelegt. Exzellente Voraus­setzungen am Standort Magdeburg bieten hierfür eine ausgewiesene Profilierung der Hochschule Magdeburg-Stendal im Bereich der funktionalen mikrostrukturierten Oberflächen sowie der kurzen Bearbeitungsketten (Prof. Dr. Harald Goldau) und der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg im Bereich der Konzeption antibakterieller und hypoallergener Implantate in der Endoprothetik. Das Ärzteteam um Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Lohmann kann auf umfangreiche Erfahrungen auf diesem Gebiet verweisen. Im Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung der Klinik werden jährlich mehr als 1200 Endoprothesen aller großen und kleinen Gelenke eingesetzt oder ausgetauscht. Die Klinik war in Sachsen-Anhalt das erste zertifizierte Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung.

 

Transaktion von Wissenschaft in die Wirtschaft

„Nun soll die Zusammenarbeit auch über die Landesgrenzen hinaus und mit Hilfe einer finanziellen Unterstützung des Bundes zu nachhaltigen wirtschaftlichen Effekten der Unternehmen des Maschinenbaus, der Medizintechnik und der Gesundheitswirtschaft führen“, betont der zuständige tti-Projektleiter, Dr. Frank Fleischer. „Dies ist Ziel der moderierten Vernetzung von Unternehmen und Wissenschaftlern zum Zwecke der Entwicklung innovativer Produkte.“

 

Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung am Universitätsklinikum Magdeburg hatten Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Lohmann und Laborleiterin, Prof. Dr. Jessica Bertrand, die Partner des Netzwerkes zu einer Besichtigung des Forschungslabors der Orthopädischen Universitätsklinik eingeladen. Hier werden unter anderem Gewebeanalysen von Patienten mit Prothesenversagen vorgenommen sowie Abriebpartikel von Endoprothesen biologisch in Zellkulturen getestet. Dafür stehen u. a. ein Partikelzähler (Mastersizer Particle Analyser), ein Handspektrometer und ein RAMAN-Spektroskop zur Verfügung. Um Neuentwicklungen für die Endoprothetik testen zu können, gelangt beispielsweise ein Hüftsimulator zum Einsatz. Diese exzellente Ausrüstung wird den kooperierenden Unternehmen bei der anstehenden Entwicklungsarbeit von großem Nutzen sein.

 

Basierend auf Synergien der Lösungsansätze von Medizinern und Ingenieuren wollen die Unternehmen und Forschungseinrichtungen innerhalb des Kooperationsnetzwerks ein optimiertes Implantat etablieren. Der neue Ansatz besteht in der Anschauung insbesondere der Artikulation als funktionalisierte Oberfläche, der es ganz bestimmte Eigenschaften aufzuprägen gilt. Daraus resultiert ein Alleinstellungsmerkmal, dessen Verwertung insbesondere bei den beteiligten Unternehmen liegen wird.

 

Das Netzwerkmanagement hat mit Beginn des Jahres 2018 seine Arbeit aufgenommen und wird in der ersten Phase (Laufzeit 1 Jahr) insbesondere konzeptionelle Entwicklungsarbeit leisten, die entsprechende technologische Roadmap (Maßnahmen-Zeit-Planung) erarbeiten sowie die Partner bei der Ausarbeitung von Förderanträgen unterstützen.

 

Maßgeblicher Industriepartner in diesem Verbund ist die OHST Medizintechnik AG, ein mittelständisches Familienunternehmen mit über 75-jähriger Geschichte, der sich europaweit als kompetenter Komplettlieferant und Full-Service-Provider für die Entwicklung, Zulassung und Fertigung von Implantat-Systemen und Instrumenten etabliert hat. Weitere Unternehmen im Netzwerk sind die HAAS Schleifmaschinen GmbH mit ihren spezifischen Schleiflösung zur Komplettbearbeitung, die Atherma GmbH mit ihrer Kompetenz im Bereich der athermischen Lasertechnologie zur Materialstrukturierung und Beschichtung, die Edelstahl Service Center Burg GmbH mit ihrer umfassenden Kompetenz im Bereich metallischer Werkstoffe, die AMETEK GmbH mit ihrer Business-Unit ZYGO als führendes Unternehmen für Präzisionsmessung, die Vorrichtungsbau Giggel GmbH als Spezialist für den Vorrichtungs- und Prototypenbau sowie die Kleinserienfertigung, die Sondermaschinen Oschersleben GmbH als Maschinenentwickler und -bauer sowie die KE-Steuerungstechnik mit ihrer Kompetenz in Entwurf und Umsetzung von Automatisierungskonzepten.

 

Unternehmen, die an einer Mitwirkung im Netzwerk interessiert sind, können sich gern bei Dr. Frank Fleischer, tti Technologietransfer und Innovations­förderung Magdeburg GmbH, Tel.: 0391 74435-45, Mail:ffleischer@tti-md.de melden.