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Schwefelhexafluorid 2016

Abgabe des Treibhausgases Schwefel­hexafluorid im Jahr 2016 um 2 % gestiegen

Im Jahr 2016 haben Gasehändler in Deutschland rund 1 142 Tonnen des extrem stark wirkenden Treibhausgases Schwefelhexafluorid (SF6) zur Verwendung in verschiedenen Wirtschaftsbereichen abgegeben. 

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitteilt, waren das rund 2 % oder 23 Tonnen mehr als 2015. Die Zunahme ist wesentlich auf gestiegene Auftragseingänge in der Elektroindustrie zurückzuführen.

Klimawirksame Stoffe nehmen Einfluss auf die Erderwärmung und tragen zur Klimaveränderung bei. Schwefelhexafluorid ist das stärkste bisher bekannte Treibhausgas: Es trägt in einem Zeithorizont von 100 Jahren 22 800 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als Kohlendioxid (CO2). Die Klimawirksamkeit der 2016 abgegebenen Menge SF6 entspricht insgesamt rund 26 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Global Warming Potential, kurz GWP). Diese Menge gelangte allerdings nicht komplett in die Atmosphäre, zu Teilen wird das Gas auch in geschlossene Systeme gefüllt und damit (vorerst) nicht als Emission freigesetzt. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes zur nationalen Treibhausgas-Berichterstattung hatte SF6 (3,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) im Jahr 2015 einen Anteil von rund 0,4 % an den gesamten Treibhausgas-Emissionen in Höhe von 902 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten.

Schwefelhexafluorid wird hauptsächlich im Produktionsprozess von Elektroindustrie und Apparatebau eingesetzt. Mit rund 21,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten wurden knapp 84 % der Gesamtmenge im Jahr 2016 in diesen Wirtschaftsbereich abgegeben. Die zweitgrößte Abnehmergruppe war im Jahr 2016 die Halbleiterindustrie (Ätzgas) mit 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das war ein Plus von 57 % gegenüber 2015.

Beginnend mit dem Berichtsjahr 2015 wird auch das Treibhausgas Stickstofftrifluorid (NF3) in der Statistik erfasst. Das Gas hat ebenfalls einen sehr hohen GWP-Wert mit 17 200 und baut sich extrem langsam in der Atmosphäre ab. Der Stoff wird vor allem in der Halbleiterindustrie zum Ätzen oder Reinigen von Beschichtungskammern zum Beispiel bei der Herstellung von Flachbildschirmen eingesetzt. Insgesamt 38 Tonnen NF3, das entspricht rund 0,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten, wurden 2016 an Verwender abgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von knapp 58 %.