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MDR-Magazin "Umschau" / Kartellamts-Präsident - Mit Digitaltechnik gegen Marktmacht des "Ablesekartells"

Dienstag, den 11. Dezember 2018


Digitale Technik beim Ablesen von Heizkosten könnte einen
Anbieterwechsel vereinfachen und so für Wettbewerb auf einem Gebiet
sorgen, das bislang von wenigen Firmen mit einer großen Marktmacht
beherrscht wird. Diese Hoffnung äußert der Präsident des
Bundeskartellamtes Andreas Mundt im Gespräch mit dem MDR-Magazin
"Umschau". In der Folge könnten davon Millionen Mieter bei den
Heiznebenkosten profitieren. Auf Grund ihrer marktbeherrschenden
Stellung konnten in den vergangen Jahren Ablese-Giganten wie Ista und
Techem Mietern und Hauseigentümern regelmäßig Preiserhöhungen
abverlangen. Eine kartellrechtliche Reglementierung dieses Marktes
durch die Politik ist derzeit nicht in Sicht.

Mundt verweist aber darauf, dass ein Anbieterwechsel nur dann einfach
funktionieren könne, wenn u.a. auch die Zähler mit den
Erfassungssystemen der Dienstleister kompatibel seien. Das zu
fördern, werde gerade vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie geprüft, erklärt eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage des
MDR-Magazins. Das soll in der anstehenden Novelle des
Energieeinsparrechts für Gebäude verankert werden. "Es ist
vorgesehen, den Gesetzesentwurf zeitnah im Kabinett einzubringen",
heißt es in der Antwort aus Berlin.

Bei der Digitalisierung geht es u.a. um funkbasierte Ablesung und
vereinfachten Datentransfer in die Abrechnungssysteme. Dass der Markt
durch den Einsatz neuer digitaler Technologien neue Dynamik erhalte,
ist auch das Fazit der aktuellen Trend-Research-Studie "Der Markt für
Submetering" des Instituts für Trend- und Marktforschung. Mit der
Einführung so genannter "Smart-Meter-Gateways", zentraler
Kostenzähler für Heizung, Wasser und Strom in privaten Haushalten,
könnten u.a. Stromanbieter und Energienetzbetreiber als neue Player
den bisherigen Platzhirschen Ista, Techem & Co. den Kampf ansagen.


Umschau
Dienstags, 20.15 Uhr, MDR-Fernsehen